2097 Kinder mussten im Jahr 2023 aufgrund einer Kindeswohlgefährdung im Spital behandelt werden. Dies entspricht einem Anstieg von 11% im Vergleich zum Vorjahr. Dies meldet Kinderschutz Schweiz in einer Medienmitteilung.
Die Dunkelziffer sei hoch, so die Mitteilung weiter. Bei Weitem wird nicht jedes Kind, dessen Wohl gefährdet werde, würde im Spital behandelt. Oft bleibe das Leid von gewaltbetroffenen Kindern lange unerkannt.
Die Anzahl der von Kinderschutzgruppen erfassten Kinder, die psychische Misshandlung durch das Miterleben von Häuslicher Gewalt erfahren hätten, sei markant angestiegen. Psychische Gewalt könne starke und möglicherweise lebenslange Auswirkungen für die betroffenen Kinder haben, so die Mitteilung.
Das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung bilde das Fundament für den Schutz von Kindern vor Gewalt, so Kinderschutz Schweiz. Ende 2022 sagte das Parlament Ja zur Verankerung der gewaltfreien Erziehung. Die aktuellen Zahlen der Schweizer Kinderkliniken verdeutlichten die Notwendigkeit eines solchen Gesetzes.
Die Statistik der Schweizer Kinderkliniken zeige erneut, dass kleine Kinder überproportional stark von Gewalt betroffen seien. In jungen Jahren seien Kinder weniger stark in institutionelle Kontexte eingebunden. Deshalb nähmen alle Fachpersonen im Bereich des Kindesschutzes eine wichtige Rolle ein, wenn es darum gehe, Gewalt an Kindern frühzeitig zu erkennen, heisst es weiter.
Informierte und sensibilisierte Fachpersonen könnten das Leid eines gewaltbetroffenen Kindes frühzeitig erkennen und dessen Wohl massgebend beeinflussen. Kinderschutz Schweiz biete dazu neben der Leitfadenreihe auch Weiterbildungen für Fachpersonen im Frühbereich an.