Wissenschaftliches Netzwerk gegen Einsamkeit gegründet

20. Dez. 2024

Der neu gegründete Verein "connect!" setzt sich laut Mitteilung mit einem breiten Netzwerk aus Wissenschaft, Institutionen, Organisationen und Stiftungen für weniger Einsamkeit in der Schweiz ein.

Einsamkeit verursache viel Leid und habe gesundheitliche und volkswirtschaftliche Auswirkungen, die mit jenen des Tabakkonsums und des Übergewichts vergleichbar seien, so das Netzwerk in einer Medienmitteilung. In der Schweiz fühlten sich gemäss Studien 80’000 bis 150’000 Menschen über 65 Jahre ziemlich oder sehr häufig einsam und seien damit einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt. Eine aktuelle Hochrechnung zeige, dass sich 390’000 Menschen über 65 Jahre mehr Kontakt zu ihren Nachbarinnen und Nachbarn wünschten.

Trotzdem verfüge die Schweiz bisher über keine systematische Strategie gegen Einsamkeit. Diese Lücke will der Verein «connect!» füllen. Man vereine renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Institutionen und Organisationen aus dem Gemein-, Sozial- und Gesundheitswesen und Stiftungen, die sich schweizweit für weniger Einsamkeit einsetzen, heisst es weiter.

Ein Aktionsplan konkretisiere, welche Massnahmen es in den nächsten Jahren brauche. In einer ersten Phase bis 2027 richteten sich die Massnahmen vor allem an ältere Menschen. Es brauche wirksame Ansätze beim Individuum, in der lokalen Gemeinschaft und gesamtgesellschaftlich, heisst es weiter. Der Verein werde Fachpersonen und Freiwillige mit Wissen und Werkzeugen zur Förderung der sozialen Zusammengehörigkeit unterstützen.

Die Dienstleistungen werden gemäss Mitteilung unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Das Programm werde beispielsweise die Bevölkerung zur Bedeutung von Einsamkeit informieren und sensibilisieren, Fachleute dazu befähigen, Einsamkeit besser zu erkennen, den Zugang der Betroffenen zu bestehenden Angeboten fördern und Dienstleistungen entwickeln, die Fachorganisationen bei der Unterstützung einsamer Menschen helfen.