Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat in ihrem aktuellen Bericht zum Zustand des globalen Klimas bestätigt, dass das Jahr 2024 das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Die globale Durchschnittstemperatur lag demnach 1,55 °C über dem vorindustriellen Niveau (1850–1900) – ein alarmierender Rekord, der laut WMO „die Risiken für unser Leben, unsere Wirtschaft und unseren Planeten deutlich erhöht“, wie Generalsekretärin Celeste Saulo betont.
Die Ursachen für diesen Temperaturanstieg liegen laut Mitteilung in der anhaltenden Zunahme von Treibhausgasemissionen, verstärkt durch das El-Niño-Phänomen und weitere klimatische Faktoren. Laut Bericht befinden sich die Konzentrationen von Kohlendioxid, Methan und Lachgas auf dem höchsten Stand seit 800’000 Jahren. Gleichzeitig stiegen die Ozeantemperaturen weiter an, der Meeresspiegel erhöhte sich, und das arktische und antarktische Meereis schrumpfte dramatisch. Auch die Gletscher verzeichneten den grössten Masseverlust innerhalb eines Dreijahreszeitraums.
Die Folgen für Mensch und Umwelt seien gravierend, so die Organisation. Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürren und Tropenstürme verursachten massive Schäden und führten 2024 zur höchsten Zahl von neu erfassten klimatisch bedingten Vertreibungen seit 16 Jahren. Zudem verschärften sich globale Ernährungskrisen.
UNO-Generalsekretär António Guterres rief die Staatengemeinschaft dazu auf, rasch zu handeln. Der Bericht zeige zwar besorgniserregende Entwicklungen, doch sei es „noch möglich, die langfristige Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen“. Dafür brauche es neue nationale Klimapläne und einen schnellen Ausbau erneuerbarer Energien.
Die WMO appelliert an die internationale Gemeinschaft, Frühwarnsysteme sowie Klimadienste massiv auszubauen. Gegenwärtig verfügen nur rund die Hälfte aller Länder über ausreichende Frühwarnsysteme – das müsse sich dringend ändern. Investitionen in Klima-, Wasser- und Wetterdienste seien entscheidend, um die Widerstandsfähigkeit von Gesellschaften gegenüber Klimarisiken zu erhöhen.
Der Bericht basiert auf Daten nationaler Wetterdienste, UN-Partnern und internationalen Expertenteams und wurde im Vorfeld des Weltwettertages am 23. März veröffentlicht.