WMO-Bericht: 2024 war das wärmste Jahr in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen​

16. Apr. 2025

Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Gletscherschmelze prägten das Jahr 2024 – Europa erwärmt sich weiterhin schneller als der globale Durchschnitt.​

Gemäss dem am 15. April 2025 veröffentlichten gemeinsamen Bericht des Copernicus Climate Change Service und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) war 2024 das wärmste Jahr in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen. Fast die Hälfte des Kontinents verzeichnete Rekordtemperaturen, wobei insbesondere Zentral-, Ost- und Südosteuropa betroffen waren. Europa bleibt damit der Kontinent mit der schnellsten Erwärmung weltweit.​

Die Auswirkungen des Klimawandels manifestierten sich 2024 in zahlreichen Extremwetterereignissen, so die Mitteilung. Stürme und Überschwemmungen forderten mindestens 335 Todesopfer und beeinträchtigten das Leben von schätzungsweise 413’000 Menschen. Besonders West- und Mitteleuropa erlebten eines der zehn nassesten Jahre seit 1950, mit Überschwemmungen in fast einem Drittel des Flussnetzes. Gleichzeitig litten südöstliche Regionen unter langanhaltenden Hitzewellen mit bis zu 66 Tagen starken Hitzestresses. ​

Die Gletscher in Skandinavien und Svalbard verzeichneten den höchsten jährlichen Eisverlust seit Beginn der Messungen. Auch die Meeresoberflächentemperaturen erreichten Rekordwerte: Im europäischen Raum lagen sie 0,7 °C über dem Durchschnitt, im Mittelmeer sogar 1,2 °C.​

Trotz dieser alarmierenden Entwicklungen gebe es auch positive Nachrichten, heisst es weiter. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Europa erreichte 2024 einen Rekordwert von 45 %. Zudem verfügen mittlerweile 51 % der europäischen Städte über Klimaanpassungspläne. ​

Die WMO betont jedoch die Dringlichkeit weiterer Massnahmen. Die derzeitige Erwärmung von 1,3 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau hat bereits erhebliche Schäden verursacht. Prognosen zufolge könnte eine Erwärmung um 3 °C bis zum Jahr 2100 katastrophale Folgen haben. Die Organisation ruft daher zu einem beschleunigten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien auf.​