Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist angespannt, so Caritas Schweiz in einer Medienmitteilung. In vielen Kantonen liege die Leerwohnungsziffer weit unter einem Prozent, gerade bezahlbarer Wohnraum sei knapp. Zudem stiegen die Mietpreise und Nebenkosten an.
Das treffe ärmere Haushalte besonders stark, so die Mitteilung weiter. Diese müssten im Schnitt gut ein Drittel ihres Einkommens für Wohnen und Energie ausgeben, während es bei einem Durchschnittshaushalt lediglich halb so viel sei.
In ihrem neuen Positionspapier zum Thema Wohnen zeige die Caritas auf, wie sehr Haushalte in prekären finanziellen Verhältnissen von der ungenügenden Wohnraumversorgung betroffen seien. Jedoch betreffe die Wohnungskrise nicht nur das Finanzielle. Gemäss dem nationalen Gesundheitsbericht sei die Wohnsituation für über 83 Prozent der armutsbetroffenen Haushalte ungenügend.
Menschen mit knappem Budget lebten häufiger in lärmbelasteten und schlecht isolierten Wohnungen, die sich an ungünstigen Lagen wie einer gefährlichen Strasse befänden. Eine solch prekäre Wohnsituation wirke sich negativ aus auf die physische und psychische Gesundheit, so die Mitteilung weiter.
Die Caritas fordert deshalb Politik und Wirtschaft auf, rasch Massnahmen zu ergreifen. Dies in Form von einkommensabhängigen Mietzinsbeiträgen, wie sie die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Genf sowie Gemeinden in den Kantonen Waadt und Tessin bereits kennen.
Alle staatlichen Ebenen müssten zudem echte Investitionen in die Förderung von bezahlbarem Wohnraum tätigen. Über die notwendigen Kompetenzen verfügten die Kantone und Gemeinden bereits, etwa mit der Anpassung bei planerischen Vorgaben für Sanierungen und Neubauten oder der Förderung von gemeinnützigen Wohnbauträgern.