98 Prozent der Schweizer Bevölkerung wollen ihre Ernährung zumindest teilweise ändern. 91 Prozent wollen weniger Essen wegwerfen, mehr als drei Viertel wollen sich gesünder, saisonaler oder regionaler ernähren und immerhin 42 Prozent häufig auf Fleisch und Fisch verzichten, so das Gottlieb Duttweiler Institut.
Doch so motiviert die Schweizer Bevölkerung sei, es landeten nach wie vor meist dieselben Produkte auf ihrem Teller. Es klaffe eine Lücke zwischen Vorsatz und Umsetzung. Das zeige eine repräsentative Umfrage.
Die Schweizer Bevölkerung möchte sich nachhaltiger ernähren, doch es gibt eine deutliche Lücke zwischen Vorsatz und Umsetzung, so eine Mitteilung zur Umrage. Dieser «Intention-Behavior-Gap» liege zwischen 29 und 45 Prozent. Das heisst, zwischen knapp einem Drittel bis fast die Hälfte der Menschen verfehlen je nach Vorsatz ihr angestrebtes Ziel, so das Institut. Am grössten sei der Gap bei den Vorsätzen, Verpackung zu vermeiden und nur Lebensmittel zu kaufen, die kurze Transportwege haben und das Tierwohl berücksichtigen.
Oftmals fehle es an Wissen, um eine informierte Entscheidung zu treffen. Vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern scheine der Einfluss ihrer Ernährung auf Umwelt und Klima nicht bewusst zu sein, so die Mitteilung. Der Umwelteffekt einiger Verhaltensweisen – wie regionaler und saisonaler Ernährung – werde von den Konsumentinnen und Konsumenten überschätzt. Die Auswirkung anderer, wie weniger Fleischkonsum, werde eher unterschätzt.
Weiterhin unterscheide sich der Einfluss, den KonsumentInnen auf das Ernährungssystem haben können, je nach Massnahme. Foodwaste könnten sie leicht vermeiden, die Verpackung eines Produkts könnten Konsumentinnen und Konsumenten nur schwer ändern, so das Gottlieb Duttweiler Institut.
Aus dem Spannungsfeld zwischen Wissensbedarf und Einflussmöglichkeit identifizieren die GDI-ForscherInnen gemeinsam mit 31 Food-ExpertInnen im Trend-Paper vier Felder, in denen gute Handlungsmöglichkeiten für KonsumentInnen und Unternehmen liegen, so die Mitteilung. Dazu zählen demnach die Vermeidung von Foodwaste, die Berücksichtigung des Tierwohls, die Reduzierung von Produktverpackungen oder der Einsatz für möglichst kurze Transportwege.