Seit 1. Juli 2022 ist der neue Verhaltenskodex in Kraft, der die Mitarbeitenden der Reformierten Zürcher Landeskirche und die Menschen, die ihre Dienste in Anspruch nehmen, vor Grenzverletzungen schützen soll, so die Landeskirche in einer Medienmitteilung.
Der Verhaltenskodex ist demnach ein Kernelement des Schutzkonzepts Grenzverletzungen, das weitere Bausteine wie Schulungen für verschiedene Zielgruppen, Rollen- und Aufgabenklärungen umfasst sowie Vertrauenspersonen und Ansprechstellen nennt.
Im Schutzkonzept wird der Begriff der Grenzverletzungen in umfassendem Sinn verstanden, so die Mitteilung. Er beinhalte alle Arten von Verletzungen der körperlichen, seelischen, sexuellen und spirituellen Integrität. Der Begriff umfasse verschiedene Schweregrade und reiche von unsensiblem Verhalten im Umgang mit Nähe und Distanz über verschiedene Arten von Machtmissbrauch und sexueller Belästigung bis hin zu sexueller Ausbeutung. Mobbing, die Verletzung von Geheimhaltungspflichten, der unrechtmässige Umgang mit Personendaten aller Art oder das Nichtbeachten des Rechts am eigenen Bild gehörten ebenfalls dazu.
Die Broschüre mit dem Verhaltenskodex sowie Begleitinformationen wurde den Mitarbeitenden und Behörden der Landeskirche Ende April zugestellt. Nachdem eine Vernehmlassung im letzten Jahr einige kritische Rückmeldungen vor allem hinsichtlich des Aufwands bei der Umsetzung ausgelöst habe, seien die Reaktionen auf die nun klar definierten Leitlinien weitgehend positiv, so die Mitteilung weiter. Vor allem Mitarbeitende, die schon mit Grenzverletzungen zu tun hatten, schätzten die klaren Regeln und Empfehlungen des Kodex. Diese würden zur Prävention von Grenzverletzungen beitragen und den Umgang mit allfälligen Vorfällen professionalisieren.