Die Auswertung der Daten zeige, dass Rassismus und rassistische Diskriminierung in der Schweiz für eine wachsende Anzahl Personen eine Realität seien, so das Eidgenössische Innendepartement in einer Medienmitteilung. So sagten immer mehr Menschen, dass sie rassistische Diskriminierung erlebten.
Besonders betroffen sind demnach Personen zwischen 15 und 39 Jahren sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Beleuchtet wurden auch die Einstellungen der Bevölkerung gegenüber bestimmten Minderheiten und der Vielfalt im Allgemeinen.
Rassistische Diskriminierung komme in allen Lebensbereichen vor, sei es im Büro, am Schalter, im Klassenzimmer, oder im Tram, so die Mitteilung weiter. In der Erhebung “Zusammenleben in der Schweiz” und bei den Beratungsfällen des Beratungsnetzes für Rassismusopfer sei die Arbeitswelt seit Langem und mit steigender Tendenz der am Häufigsten genannte Bereich. Demnach gaben 69 Prozenz der Personen, die rassistische Diskriminierung erlebt haben, 2022 an, im Arbeitsalltag oder bei der Arbeitssuche diskriminiert worden zu sein.
Die Art der Diskriminierung sei vielfältig, so die Medienmitteilung. Sie reiche von ungerechtfertigter Benachteiligung im Bewerbungsverfahren über Beleidigungen und Mobbing am Arbeitsplatz bis zu Lohndiskriminierung. An zweiter und dritter Stelle stehen mit 30 Prozent der öffentliche Raum und mit 27 Prozent die Schule.
Das Monitoring mache deutlich, dass es Handlungsbedarf auf vielen Ebenen gebe, so die Mitteilung weiter. So brauche es vermehrt einen Fokus auf strukturellen Rassismus etwa auf dem Arbeitsmarkt oder in der Schule. Dieser zeige sich in gesellschaftlich verankerten Werten, Handlungen und Vorurteilen, die ihren Ausdruck in hartnäckiger Benachteiligung oder Ausgrenzung bestimmter Gruppen fänden.
Es brauche institutionelle Massnahmen, um alle Menschen besser vor Diskriminierung zu schützen. Die steigenden Zahlen bei den Beratungsfällen und die zunehmende Komplexität der Fälle zeige zudem den Bedarf nach ausreichender und nachhaltiger Finanzierung der Beratungsangebote.
Im Monitoring der Fachstelle für Rassismusbekämpfung werden gemäss Mitteilung verschiedene Datenquellen analysiert und zusammengeführt. Diese seit 2010 alle zwei Jahre erscheinende Gesamtschau macht Rassismus und rassistische Diskriminierung in ihren individuellen, institutionellen und strukturellen Ausprägungen sichtbar. Ziel des Monitorings ist es, eine faktenbasierte, wirksame Antirassismuspolitik entwickeln zu können, heisst es.
Bild: Ausschnitt der Titelseite der Broschüre, Fachstelle für Rassismusbekämpfung FRB