2021 starb alle 4,4 Sekunden ein Kind

19. Jan 2023

Rund fünf Millionen Kinder starben 2021 vor ihrem fünften Geburtstag, so Unicef. Dazu kamen 2,1 Millionen Todesfälle zwischen 5 und 24 Jahren.

Im gleichen Zeitraum habe es 1,9 Millionen Totgeburten gegeben, so das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Tragischerweise hätten viele dieser Todesfälle durch einen gleichberechtigten Zugang und hochwertige Gesundheitsversorgung für Mütter, Neugeborene, Kinder und Jugendliche vermieden werden können, so Unicef in einer Medienmitteilung.

Gleichzeitig gebe es positive Entwicklungen. So sei die weltweite Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren seit Anfang des Jahrhunderts um 50 Prozent gesunken, während die Sterblichkeitsrate älterer Kinder und Jugendlicher um 36 Prozent und die Totgeburtenrate um 35 Prozent zurückgegangen sei. Dies lasse sich auf verstärkte Investitionen in die grundlegende Gesundheitsversorgung von Frauen, Kindern und Jugendlichen zurückführen.

Allerdings seien diese Fortschritte seit 2010 deutlich zurückgegangen, so die Mitteilung weiter. 54 Länder würden demnach das nachhaltige Entwicklungsziel in Bezug auf die Senkung der Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren nicht erreichen. Ohne zeitnahe Massnahmen zur Stärkung der Gesundheitsdienste würden bis 2030 schätzungsweise 59 Millionen Kinder und Jugendliche sterben und rund 16 Millionen Babys tot zur Welt kommen, warnen die UN-Organisationen.

Laut Vereinten Nationen sind die Überlebenschancen von Kindern nach wie vor sehr unterschiedlich, je nachdem, wo sie zur Welt kommen. Sub-Sahara-Afrika und Südasien sind besonders von Kindersterblichkeit betroffen. Obwohl Länder in Sub-Sahara-Afrika 29 Prozent der weltweiten Lebendgeburten verzeichneten, ereigneten sich im Jahr 2021 56 Prozent aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren in dieser Region und 26 Prozent in Südasien. Kinder, die in Sub-Sahara-Afrika zur Welt kommen, sind weltweit dem höchsten Risiko ausgesetzt, im Kindesalter zu sterben – das Risiko ist für sie 15 Mal höher als für Kinder in Europa und Nordamerika.

In beiden Regionen ist zudem die Totgeburtenrate besonders hoch: 77 Prozent aller Totgeburten im Jahr 2021 ereigneten sich in Sub-Sahara-Afrika und in Südasien. Nahezu die Hälfte der Totgeburten gab es in Sub-Sahara-Afrika. Das Risiko einer Frau, eine Totgeburt zu erleiden, ist in Afrika südlich der Sahara siebenmal höher als in Europa und Nordamerika.