Der Hitzesommer habe gezeigt, dass die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft nicht mehr wegzudiskutieren seien, so das Hilfswerk der Evangelischen Kirche Schweiz HEKS in einer Medienmitteilung. Dabei sei die Landwirtschaft gleichzeitig Opfer und Mitverursacherin des Klimawandels.
Ein Umdenken sei nötig, so die Mitteilung weiter. Unter dem Begriff der Agrarökologie sammele sich eine wachsende Zahl an Initiativen, die beweisen wollten, dass Ernährungssicherheit mit sozialen und ökologischen Zielen vereint werden müssten. Im Rahmen der Tage der Agrarökologie im Oktober präsentierten 98 Organisationen chweizweit ihren Beitrag für ein nachhaltigeres und gerechteres Ernährungssystem.
Die Agrarökologie basiere auf nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken, die gegenüber dem Klimawandel resilienter seien, heisst es weiter. Sie fördere eine gesunde Ernährung mit lokalen Lebensmitteln und sei durch wissenschaftliche Forschung validiert. Ferner sei Agrarökologie auch eine soziale und politische Bewegung zugunsten der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Die verschiedenen Aktivitäten, die vom 1. bis 31. Oktober angeboten würden, zielten einerseits darauf ab, der Öffentlichkeit die Vielfalt dieses Ansatzes näherzubringen und andererseits Synergien zwischen den Akteurinnen und Akteuren in diesem Bereich zu fördern.
Die Schweiz als Alpenland sei im Vergleich zum europäischen Durchschnitt doppelt so stark vom Klimawandel betroffen, so die Mitteilung. Die Agrarökologie zeige den Weg zu einer Transformation der Landwirtschaft hin zu mehr Klimaresilienz und werde vielerorts bereits erfolgreich umgesetzt.
Das derzeitige agroindustrielle Ernährungssystem sei nicht nur in Anbetracht des Klimawandels nicht zukunftsfähig, sondern führe auch zu sozialer Ungleichheit. Die Agrarökologie führe von der Vereinheitlichung zur Vielfalt, von der Gewinnmaximierung zur Solidarität, vom Raubbau zur Wiederherstellung und stelle das Leben über den Fokus auf Profit.
Die Tage der Agrarökologie richteten ihren Blick auch nach aussen. Die Teilnehmenden könnten sich über erfolgreiche Erfahrungen in der südlichen Hemisphäre informieren, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sei.