Bei Jobverlust springt die eigene Familie nur selten ein

9. Aug 2023

Die Familie als Sozialversicherung bei Arbeitslosigkeit - nur selten geschieht dies laut einer neuen Studie. Partnerinnen und Partner von Arbeitslosen erhöhen demnach nur selten ihr Einkommen.

Wenn die Partnerin oder der Partner die Stelle verliert, kann das eigene Einkommen erhöht werden, um den Lohnausfall abzuschwächen, besonders, wenn die Leistungen der Arbeitslosenversicherung gering sind, so die Berner Fachhochschule in einem Beitrag.

Dies geschieht jedoch nur selten und bloss in geringem Masse, so eine vom Nationalfonds finanzierte Studie der Fachhochschule. Demnach konnte die Studie beim Durchschnitt der erwerbstätigen Männer und Frauen keine Reaktion auf die Arbeitslosigkeit der Partnerin oder des Partners feststellen, weder beim Beschäftigungsgrad noch beim Einkommen, so der Bericht zur Studie.

Einzig erhöhten bisher erwerbslose Frauen aufgrund der Arbeitslosigkeit der Partnerin oder des Partners ihre Erwerbstätigkeit um durchschnittlich drei Prozent oder rund 150 Franken. Auch reagierten weniger gut situierte Paare nicht stärker als finanziell bessergestellte Paare, so der Bericht.

Weder würden allfällige Leistungskürzungen von den Partnerinnen und Partnern arbeitsloser Personen aufgefangen, noch unterminiere ein zu grosszügiger Sozialstaat private Unterstützungsmechanismen, lautet ein Fazit der Studie.

Frauen können sich laut Bericht zudem in einem sich wandelnden Verhältnis von Arbeit und Familie besser an die Situation anpassen, indem sie einen geplanten Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt beschleunigten oder eine kürzlich erfolgte Pensumsreduktion rückgängig machen könnten, so eine weitere Beobachtung.

Partnerinnen und Partner von Arbeitslosen passen unter dem relativ grosszügigen Arbeitslosenversicherungssystem ihre Beschäftigung oder ihr Einkommen kaum an, so ein Schluss der Studie laut Bericht. Die Familie sei somit kein potenzieller Ersatz für den Wohlfahrtsstaat.