Bern: Freiwillige leisten 833´600 Arbeitsstunden für die Allgemeinheit

22. Feb 2024

Die Berner Landeskirchen haben ihre Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse vorgestellt. Die Arbeit von Freiwilligen entspricht demnach einem Pensum von rund 400 Vollzeitbeschäftigten.

Ob Lebensmittelabgabestellen für Bedürftige, Deutschkurse für Geflüchtete, die «Mobilen Boten», welche während der Pandemie isolierte Menschen mit dem Nötigen versorgten oder auch ein Hip-Hop-Center mitten in Bern: viele Einrichtungen würden von den Landeskirchen finanziell unterstützt, so die Berner Landeskirchen in einer Medienmitteilung.

Für die Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse, wie es im Landeskirchengesetz heisst, erhalten die Kirchen Beiträge des Kantons Bern. Diese seien gut angelegtes Geld, arbeiteten doch viele Freiwillige in kirchlichen Projekten mit.

In einem Bericht, den die Landeskirchen auftragsgemäss beim Kanton eingereicht haben, werden jährlich 833’600 Arbeitsstunden ausgewiesen. Dies entspreche dem Pensum von rund 400 Vollzeitbeschäftigten, so die Mitteilung. Müsste der Staat diese gemeinnützigen Aufgaben übernehmen, wäre dies mit Kostensteigerungen verbunden.

An einer Medienkonferenz wurde auch die Motion Reinhard angesprochen, die im März im Grossen Rat behandelt werden wird. Diese will die Kirchensteuern von juristischen Personen als freiwillig deklarieren.

Würde das Kantonsparlament diesem Vorstoss zustimmen, wären viele Kirchgemeinden gezwungen, Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse zu reduzieren, so die Mitteilung. Gemäss Gesetz würden diese Unternehmenskirchensteuern nämlich ausschliesslich für diesen Zweck verwendet – und nicht für den kultischen Bereich.

In Stadt, Agglomeration und in ländlichen Gebieten erbrächten die Kirchen einen breiten service public. Kulturelle Veranstaltungen, Kurse, gemeinschaftsstiftende Angebote für ältere Menschen, Jugendliche und Kinder seien in der Nähe verfügbar, auch für Menschen mit kleinem Budget oder eingeschränkter Mobilität, so die Mitteilung.

Dies ermögliche allen die Teilhabe an der Gesellschaft, erzeuge Solidarität und lindere Einsamkeit oder eine drückende Sorgenlast.