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Berner Sozialdiakoniekonferenz tagt zu diakonischer Begleitung von Sterbenden
Das Thema des Sterbens habe den Veranstaltungsraum bis zum letzten Platz gefüllt, so die Organisatoren der Berner Sozialdiakonie in einem Bericht zur Tagung. Sterben geht uns alle an. Zuerst sind wir als Angehörige von Sterbenden damit konfrontiert, dann stehen wir selber an der Schwelle. Ein natürlicher Vorgang, vergleichbar mit der Geburt, so Claudia Hubacher, Synodalrätin und Ausschussmitglied der Diakonie Schweiz, laut Mitteilung.
Thematische Einblicke bot der Leiter des Palliativzentrums am Inselspital Bern, Professor Steffen Eychmüller. Das Lebensende habe in einer Gesellschaft, in der die produktive Leistung zähle, ein schlechtes Image. Der Tod sei unausweichlich, sonst wüssten wir nichts darüber. Dabei könne das Wissen darüber, das eigene Sterben zu organisieren, einen grossen Teil der Angst nehmen.
Die meisten Menschen hätten Angst vor Schmerzen, so Eychmüller laut Bericht. Durch die medizinischen Fortschritte seien diese in den letzten Lebenstagen jedoch sehr selten. Was fehle, sei menschliche Wärme und Zuwendung. Wichtig sei, den Sterbevorgang als zutiefst menschlichen und normalen Vorgang zu akzeptieren und damit Stress zu reduzieren.
Der Palliativmediziner plädiere für eine systematische Sterbebegleitung, die Steuerungsmöglichkeiten zulasse, heisst es. So könne eine “Sterbeamme” nicht nur für eine längere Betreuung zuhause sorgen, sondern könne auch entscheiden, wann es besser sei, ins Krankenhaus zu fahren oder den Arzt zu rufen. Dies gebe Sterbenden wie Angehörigen Sicherheit.
Diakonische Begleitung von Sterbenden mache nur dann Sinn, wenn sie in ein Netzwerk eingebunden sei, wird Pascal Mösli im Bericht zitiert. Mösli ist Beauftragter für Spezialseelsorge und Palliative Care der Berner Reformierten Kirche und Co-Präsident der Fachgruppe Palliative Care der Diakonie Schweiz. Die spirituelle Versorgung müsse genauso sichergestellt sein wie die medizinische und pflegerische, so Mösli demnach.