Bernische Diakoniekonferenz zu demenzsensiblen Kirchgemeinden

30. Nov 2023

Demenzbetroffene freuen sich, wenn sie wahrgenommen werden, so die Bernische Diakoniekonferenz zu demenzsensiblen Gemeinden. Statt sie als Problemzielgruppe zu sehen, sollten Gemeinden Beteiligungsangebote schaffen.

In demenzfreundlichen Gesellschaften steht weniger die Demenz im Vordergrund, vielmehr wird Vielfalt nicht als Bedrohung wahrgenommen, so Seelsorgerin Antje Koehler laut Mitteilung des Bernischen Diakonie Infoportals. Sie sprach anlässlich der Bernischen Diakoniekonferenz darüber, wie Kirchgemeinden Demenzsensibiliät herstellen können.

In der Demenz kämen Verwirrung, Stress und Scham zusammen, so Köhler. Mit Flucht auf solch eine Situation zu reagieren, sei keine spezifisch demente, sondern eine menschliche Reaktion. Gemeinden sollten den Blick nicht nur auf die demenzbetroffenen Menschen, sondern auch auf sich selbst schauen und fragen, was als Sozialraum noch fehle.

Dabei liege die erste Schwierigkeit schon darin, dass Menschen mit und ohne Demenz oft gar nicht zusammenkämen. In der Schweiz lebten 150000 Menschen mit diagnostizierter Demenz. Bis zu 70 Prozent der Menschen mit Demenz würden jedoch zuhause versorgt, auch würden Altersheime oft nicht als Ort der Kirchgemeinde betrachtet. Damit diese Menschen sichtbar würden, brauche es Austausch.

Statt höher, schneller, weiter, könnten demenzbetroffene Menschen lehren, bewusster und langsamer vorzugehen, so Koehler weiter. In demenzsensiblen Gemeinden zeige sich, dass Kulturen wachsen müssten. Es sei kein Thema, für das sich alle begeisterten, weshalb man den moralischen Kampfmodus abschalten müsse.

Viele von Demenz betroffene Menschen zögen sich zurück, so Koehler. Ausgrenzungsfaktoren wie ein fehlender Fahrstuhl oder eine nicht behindertengerechte Toilette täten ihr übriges. Demenzbetroffene und ihre Angehörigen freuten sich, wenn sie wahrgenommen würden, soch müsse man davon abkommen, sie als Problemzielgruppe zu sehen. Beteiligungs- statt Hilfsangebote sollten geschaffen werden.

Foto: Tom Kaffka; Meldung als Zusammenfassung des Berichts von Helen Lagger; vollständiger Bericht über untenstehenden Link.