CH: Angst und Depression nehmen bei fremdplatzierten Kindern zu
Heute sind Kinder und Jugendliche bei ihrer erstmaligen Platzierung im Heim durchschnittlich 15 Jahre alt und bringen “komplexere Belastungen” mit, hat eine Studie der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel ergeben.
Jugendliche werden immer später platziert und “kommen oft in einer massiven Krise” in ein Heim, was das Personal vor grosse Herausforderungen stelle, so Christoph Weber, Co-Leiter der Wohngruppen Sennwald in St.Gallen.
Während vor 2010 Kinder bei einer Erstplatzierung in ein Heim noch durchschnittlich 9 Jahre alt waren, sind die Kinder und Jugendlichen bei ihrer erstmaligen Platzierung im Heim im Schnitt heute fast 15 Jahre alt und bringen beim Heimeintritt “komplexere Belastungen” mit. Dies hat das Forschungsteam der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel in einer Analyse der Daten von 467 Kindern und Jugendlichen in Heimen festgestellt.
Die Ergebnisse stellt eine Medienmitteilung des Fachverbandes Sozial- und Sonderpädagogik Integras vorgestellt.
Drei von fünf Kinder und Jugendliche geben demnach Schwierigkeiten an, die bei Gleichaltrigen ausserhalb der Institutionen seltener und weit weniger intensiv sind. So hätten in den letzten Jahren Ängste und depressive Verhaltensweisen zugenommen.
Ein höheres EIntrittsalter führe dazu, dass Fachkräfte mit Schwierigkeiten konfrontiert würden, bevor sich stabile Beziehungen etablieren könnten, heisst es in der Medienmitteilung. Die Konzepte von früher müssten sich den neuen Problemlagen kontinuierlich anpassen. Dem müssten die kantonalen Leistungsvereinbarungen Rechnung tragen.