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CH: Evangelische Frauen Schweiz rufen zur Demo gegen Lohndiskriminierung auf

Mrz 6, 2018 | Archiv, Gender- und Gleichstellungsfragen

Die Evangelischen Frauen Schweiz EFS zeigen sich enttäuscht über den Entscheid des Ständerates, die vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen gegen Lohndiskriminierung zurückzuweisen. Sie rufen zur Demonstration am 8. März auf dem Berner Waisenhausplatz auf.

Mit der Rückweisung an die Kommission schiebe der Ständerat die Lohngleichheit “einmal mehr auf die lange Bank”, so die EFS in einer Mitteilung. Leidtragende seien die Frauen. Sie verdienen bei gleicher Arbeit durchschnittlich 600 Franken weniger als Männer. Der Ständerat hatte sich am 1. März gegen eine Lohngleichheitsanalyse ausgesprochen, auf die nach Wunsch des Bundesrates Unternehmen verpflichtet werden sollen.

Der Entscheid des Ständerates sei “ein Affront gegenüber allen Frauen”, wird EFS-Präsidentin Dorothea Forster zitiert. Die Frauen warteten seit vier Jahrzehnten auf Lohngleichheit. Dies sei ungerecht und müsse sofort behoben werden. Deshalb rufen die EFS zu einer Demonstration am 8. März auf dem Waisenhausplatz in Bern auf. Protestiert werden soll gegen die Tatsache, “dass Männer, nur weil sie Männer sind, im Durchschnitt 600 Franken mehr verdienen als Frauen mit gleicher Qualifikation”.

Mit der im Juni 2017 an das Parlament überwiesenen Botschaft möchte der Bundesrat für die Unternehmen einen Anreiz schaffen, ihr Lohngefüge so anzupassen, dass der verfassungsmässige Anspruch auf gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit Realität wird. Zentrales Instrument der Gesetzesänderung soll nach Willen des Bundesrates die Lohngleichheitsanalyse sein. Der Bundesrat will die Unternehmen verpflichten, alle vier Jahre eine solche Analyse durchzuführen und durch eine unabhängige Stelle überprüfen zu lassen (diakonie.ch berichtete). Die vom Bundesrat vorgeschlagene Grenze von 50 und mehr Mitarbeitenden erfasste 2% der Unternehmen und 54% der Arbeitnehmenden.