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Corona: Frauen verlieren 800 Milliarden Dollar Einkommen

Mai 3, 2021 | Aktuelles - Corona, Archiv, Gender- und Gleichstellungsfragen

Die ökonomischen Verluste von Frauen entsprechen dem Nationaleinkommen von 98 Ländern, so die Entwicklungsorganisation Oxfam. 64 Millionen Frauen verloren in der Pandemie ihren Arbeitsplatz.

Weltweit arbeiten Frauen überproportional häufig in Berufen, die zwar für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft unerlässlich seien, jedoch häufig schlecht bezahlt, wenig wertgeschätzt und von den Folgen der Corona-Pandemie besonders betroffen, so Oxfam in einer Medienmitteilung.

Frauen seien in der Pandemie auch deswegen häufiger von Einkommensverlusten betroffen, weil sie den grössten Anteil unbezahlter Pflege- und Fürsorgearbeit leisteten. Sie verkürzten ihre Arbeitszeit oder stiegen vorübergehend ganz aus dem Berufsleben aus, um kranke Angehörige zu pflegen oder während der Schulschliessungen ihre Kinder zu betreuen. Schon vor der Pandemie leisteten Frauen und Mädchen laut Mitteilung täglich 12,5 Milliarden Stunden unbezahlte Betreuungsarbeit.

2021 werden laut Schätzung der Vereinten Nationen weltweit zusätzlich 47 Millionen Frauen in extreme Armut geraten und mit weniger als 1,90 Dollar pro Tag auskommen müssen, so Oxfam. In der Mitteilung verweist die Organisation weiter auf eine Kalkulation des Weltwirtschaftsforums, nach der es wegen der Einbussen von Frauen in der Pandemie statt 99,5 nun 135,6 Jahre dauern wird, um die Lücke bei der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Teilhabe zwischen Frauen und Männern zu schliessen.

Oxfams Kalkulationen beruhten auf Daten der Internationalen Arbeitsorganisationen ILO und seien konservative Schätzungen, so die Entwicklungsorganisation.