Aktuelles
Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern nimmt weiter zu
Zwischen 2014 und 2018 haben die Lohndifferenzen zwischen Frauen und Männern von 18,1 auf 19 Prozent zugenommen, so das Bundesamt für Statistik BFS. Knapp die Hälfte dieser Unterschiede seien unerklärt – durchschnittlich mehr als 600 Franken im Monat.
Die Lohnunterschiede seien teilweise auf strukturelle Faktoren wie das Bildungsniveau, die Anzahl Dienstjahre oder die Ausübung einer Führungsfunktion zurückzuführen, so das BFS in einer Medienmitteilung. 45,4 Prozent der Lohnunterschiede seien jedoch unerklärt. Weiter liesse sich feststellen, dass die Lohndifferenz deutlicher ausfalle, je höher die Kaderfunktion sei.
Die Lohnpyramide spiegelt gemäss Statistik teilweise die Unterschiede bezüglich beruflicher Eingliederung und ausgeübter Tätigkeit. 2018 waren demnach in der Gesamtwirtschaft 60,9 Prozent der Arbeitnehmenden, deren monatlicher Bruttolohn für eine Vollzeitstelle unter 4000 Franken lag, Frauen. Am oberen Ende der Lohnpyramide waren 81,2 Prozent der Arbeitnehmenden mit einem monatlichen Bruttolohn von mehr als 16000 Franken Männer.
Der unerklärte Anteil der Bruttolohndifferenz entsprach laut BFS 2018 im privaten Sektor durchschnittlich 684 Franken pro Monat, gegenüber 657 Franken im Jahr 2016. Er variiere je nach Wirtschaftszweig stark, so das BFS. Im Gastgewerbe entsprach der unerklärte Anteil im Durchschnitt 196 Franken pro Monat (48,7 Prozent). Im Detailhandel waren es monatlich 624 Franken (57,4), in der Maschinenindustrie 931 Franken (53,5) und im Kredit- und Versicherungsgewerbe 1324 Franken (30,8). Im öffentlichen Sektor belief sich der unerklärte Anteil der Lohndifferenz auf 602 Franken pro Monat.
Insgesamt lasse sich feststellen, dass der unerklärte Lohnunterschied in Kleinunternehmen ausgeprägter sei, so das BFS. Dieser lag 2018 in Unternehmen mit weniger als 20 Arbeitnehmenden bei 57,5 Prozent, während es bei den Unternehmen mit mindestens 1000 Arbeitnehmenden 31,5 Prozent waren.
Mit steigender Hierarchiestufe im Unternehmen werde der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede kleiner, heisst es weiter. Im oberen Kader beliefe er sich auf 45,1 Proeznt und bei den Arbeitnehmenden ohne Führungsfunktion auf 75,9 Prozent.