Diakonie Österreich fordert mehr Inklusion in Schule und Arbeitsmarkt

19. Mrz 2024

Die Diakonie Österreich nimmt den Downsyndrom-Tag zum Anlass, um auf Defizite bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Schule und am Arbeitsmarkt hinzuweisen und Maßnahmen einzumahnen.

Um Inklusion zu erreichen, müsse es für Menschen mit Behinderungen möglich sein, die jeweils individuell nötige Assistenz zu bekommen, fordert Diakonie Direktorin Moser laut Medienmitteilung der Diakonie Österreich. Assistenz könne heißen, bei der Arbeit eine Person zur Seite zu haben, die bei den anfallenden Tätigkeiten begleitet und unterstützt und im individuellen Fall auch zwischendurch Pflegetätigkeiten versieht. Ebenso müsse für Menschen ohne Lautsprache bzw. mit Lernschwierigkeiten der Zugang zu assistierenden Technologien und technische Unterstützung für die Kommunikation möglich sein.

Die Bezeichnung der „Arbeitsfähigkeit“ orientiere sich immer noch ausschließlich an medizinischen Kriterien, und eine Behinderung werde als Defizit der Person gesehen, so die Mitteilung weiter. Hier brauche es einen Paradigmenwechsel. Der UN-Behindertenrechtskonvention folgend müsse es dahin gehen, dass nicht die Behinderungen vordergründig betrachtet würden, sondern die Fähigkeiten von Personen im Mittelpunkt.

Erst wenn der Arbeitsmarkt durchlässig werde und im notwendigen Fall die Rückkehr in Werkstätten gesichert sei, könnten Menschen nach ihren Fähigkeiten arbeiten und dabei zwischen unterstützten Formen der Beschäftigung und selbständiger Tätigkeit am allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln, so Moser.

Menschen mit Behinderungen sollten fair entlohnt werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Gleichzeitig sei es wichtig, dass sie ihre dringend benötigten Sozial- und Gesundheitsleistungen nicht verlieren. Deshalb fordert die Diakonie, dass eine Kombination aus Lohn und Sozialleistungen möglich wird und das, was an Unterstützungsleistungen gebraucht wird, aus einem Inklusionsfonds finanziert wird, so die Diakonie Österreich.

Kinder mit Behinderungen würden häufig in Sonderschulen unterrichtet, weil die Regelschulen nicht ausreichend ausgestattet seien und es an Assistenz mangele. Nach der Pflichtschule gebe es dann keine Möglichkeit mehr, in einem inklusiven Setting zu lernen, weil der Lehrplan für Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu früh endee und die gesetzlichen Grundlagen fehlten.