Ein Haus voller Leben und ein Ort der Begegnung für Menschen in speziellen Lebenssituationen: mit dieser Vision beschreibt Christoph Buschor, Präsident des Diakonievereins Werdenberg, das Projekt „Diakoniehuus“ in Buchs im Kanton St.Gallen.
„Ein Leuchtturm für Menschen in Not, aber auch ein Ort, wo man miteinander unterwegs ist und wo der Glaube Hände und Füsse bekommt“, so Buschor. Dafür brauche es aber Unterstützer auf allen Ebenen.
Ein solcher Unterstützer ist die Stiftung Saluz Amann. Ihr gehört der Papierhof. 2020 unterbreitete sie dem Diakonieverein Werdenberg das Angebot, das Haus zu günstigen Konditionen als Haus der Diakonie zu mieten.
Damit erfüllt sich ein lang gehegter Traum, heisst es dazu auf der Internetseite des Papierhofs: Diakonie mitten in der Stadt. „Ein Ort, wo sich Menschen aus den verschiedensten Milieus zu Hause fühlen und vernetzen. Ein Haus, in dem Menschen in allen Lebenslagen Hilfe, Begleitung und Heimat finden“, wird der Zweck des Hauses umschrieben.
„Diesen Traum träumten vor bald 30 Jahren bereits Giacumin und Marlis Saluz, beide Gründungsmitglieder des Diakonievereins und der Stiftung Saluz-Ammann“, so Christoph Buschor. Der Diakonieverein träume seit rund 10 Jahren von einem Diakoniehaus, wo alle bestehenden Arbeitsgebiete unter einem Dach vereint werden können und zusätzlich Raum für weitere Angebote bestehe.
Das Haus bietet auf vier Etagen Büro- und Wohnräume sowie Geschäfts- und Versammlungsräume. Darin soll das bestehende Angebot des Diakonievereins Werdenberg Platz finden und ausgebaut werden.
Lebensmittelabgabe, Treffpunktkaffee, Hospizgruppe sowie offener Trauertreff und Trauereinzelbegleitung durch ein begleitets Wohnen im Obergeschoss und ein öffentliches Bistro im Erdgeschoss soll entstehen.
Das Wohnangebot soll sich ab Frühjahr 2023 an Menschen richten, die in unterschiedlichen Bereichen ihres Lebens herausgefordert sind und sich entwickeln wollen. Sie sollen hin zu funktionaler Gesundheit und sozialer Selbständigkeit begleitet werden.
Ausserdem ist geplant, die bereits bestehende Trauerarbeit durch Kinder-, Jugend- und Familientrauerbegleitung, eine Trauersprechstunde, Beratung und Begleitung von Unternehmen zum Thema Trauer am Arbeitsplatz ergänzen. Es entstehe also ein „Kompetenzzentrum Trauer“.
„Gemeinsam mit den anderen Mietern des Papierhofs wird das Konzept der Sorgenden Gemeinschaften umgesetzt. Werte wie Mitgefühl, Solidarität, geteilte Verantwortung, Sorge-Netzwerke und Beteiligung werden gemeinsam gelebt“, heisst es weiter.
Die Stiftung Saluz-Ammann hofft nun, dass bald eine Baubewilligung eingeht, sodass im August mit dem Umbau begonnen werden kann.
Der Diakonieverein Werdenberg wurde vor 27 Jahren aus einem Bedürfnis einiger Mitglieder der Evangelischen Landeskirche gegründet, so Christoph Buschor. Während der letzten zehn Jahre sei viel Arbeit investiert worden, um das Angebot breiter aufzustellen und in der Öffentlichkeit sichtbarer zu werden. Heute bestehe der Verein aus über 100 Mitgliedern, darunter die meisten Kirchgemeinden der Region. „Das Miteinander ist uns wichtig“, so Christoph Buschor.