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Ein Viertel der Menschen mit Behinderungen werden am Arbeitsplatz diskriminiert
69 Prozent der Menschen mit Behinderungen nahmen im Jahr 2018 am Arbeitsmarkt teil, ihre Lebensqualität bei der Arbeit ist jedoch weniger gut als jene der Menschen ohne Behinderungen. So erfahren sie zum Beispiel in erhöhtem Mass Benachteiligungen oder Gewalt am Arbeitsplatz.
Bei einer medizinischen Betrachtungsweise weisen über 4 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten starke oder vollständige funktionelle Einschränkungen auf, wie bspw. beim Hören, Sehen, Gehen oder sich erinnern, so das Bundesamt für Statistik BFS in einer Medienmitteilung zur aktuellen Erhebung der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen.
Menschen mit Behinderungen nehmen weitgehend am Arbeitsmarkt teil, selbst wenn sie bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens stark eingeschränkt sind, so das BFS. 69 Prozent beteiligen sich demnach am Arbeitsmarkt, gegenüber 82 Prozent der Menschen ohne Behinderungen. Bei stark eingeschränkten Personen sind es 46 Prozent. Von den erwerbstätigen Menschen mit Behinderungen arbeiten 40 Prozent teilzeitlich weniger als 36 Stunden pro Woche, während dies bei Menschen ohne Behinderungen nur bei 27 Prozent der Fall ist. Dieser Unterschied hängt stark mit der Behinderung zusammen, so die Mitteilung.
Menschen mit Behinderungen seien gegenüber Menschen ohne Behinderungen in erhöhtem Mass Benachteiligungen und Gewalt am Arbeitsplatz ausgesetzt. Im Rahmen der schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017 hätten 26 Prozent der Menschen mit Behinderungen angegeben, in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung mindestens eine der neun abgefragten Formen von Benachteiligung oder Gewalt erfahren zu haben. Dazu zählen Benachteiligung aufgrund des Alters, des Geschlechts, der Herkunft oder der Behinderung, verbale oder körperliche Gewalt, Drohungen, Einschüchterung, Mobbing oder sexuelle Belästigung. Bei den Menschen ohne Behinderung liege dieser Wert bei 18 Prozent.
4 Prozent der Menschen mit Behinderungen fühlten sich zudem am Arbeitsplatz wegen ihrer Behinderung benachteiligt. Am häufigsten hätten Menschen mit Behinderungen mit 11 Prozent aber ebenso mit Einschüchterung, Mobbing und Belästigungen sowie mit 9 Prozent mit Benachteiligungen aufgrund des Alters zu kämpfen wie Personen ohne Behinderung.
Die Menschen mit Behinderungen sehen sich laut BFS bei der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel häufiger mit Schwierigkeiten konfrontiert als die übrige Bevölkerung. Trotz der Bemühungen der Unternehmen, den Zugang zu ihren Infrastrukturen zu verbessern, bestehen weiterhin Probleme für 11 Prozent der Menschen mit Behinderungen. Dieser Anteil ist bei Personen mit stark einschränkenden Behinderungen höher: Insgesamt nennen drei von zehn Personen zumindest leichte Schwierigkeiten, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln alleine fortzubewegen.