In der Schweiz nehmen der Konsum und die Produktion von pädokriminellen Inhalten zu, so Kinderschutz Schweiz in einer Medienmitteilung. Heute gebe bereits jedes zweite Kind an, im Netz schon einmal sexuell belästigt worden zu sein.
Die Strafverfolgung halte fest, dass es im Durchschnitt drei Minuten dauere, bis ein Kind in Chat- oder Gameforen eindeutig sexuelle Avancen über sich ergehen lassen müsse. Hinzu komme, dass es durch die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz nun einfach möglich sei, Abbildungen und Videos von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu erstellen. Dafür müssten die Täterinnen und Täter weder ihre Opfer kennen, noch müssten sie technisch begabt sein.
Im Zeitraum von April 2023 bis März 2024 sind bei der Meldestelle clickandstop.ch 1097 Meldungen von Websites mit pädokriminellen Inhalten eingegangen, so die Mitteilung. Das stelle fast eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr dar, in dem der Meldestelle 411 problematische Inhalte gemeldet worden seien. Auch das Beratungsangebot sei im zweiten Jahr um 50 Prozent mehr genutzt worden.
Die steigenden Zahlen von Meldungen und Anfragen verdeutlichten die Dringlichkeit von Schutzstrategien im digitalen Raum, so Kinderschutz Schweiz weiter. Nicht nur Fachleute, sondern auch Eltern und Bezugspersonen fühlten sich dieser Problematik oft hilflos ausgeliefert.
Auch auf gesellschaftlicher und politischer Ebene sei ein verstärktes Zusammenspiel aller Akteurinnen und Akteure erforderlich, um die Sensibilisierung für und die Prävention von Cybersexualdelikten voranzutreiben. Der Bundesrat bekenne sich ebenfalls zur Bekämpfung der Pädokriminalität im Netz, so Kinderschutz Schweiz.