Geflüchtete in Sozialhilfe häufiger erwerbstätig

25. Okt 2023

Wer einen Fluchthintergrund hat, schon länger in einer Schweizer Stadt lebt und auf Sozialhilfe angewiesen ist, ist häufiger erwerbstätig als andere Sozialhilfebeziehende, so ein Bericht der Berner Fachhochschule und der Städteinitiative Sozialpolitik.

In allen grösseren Städten leben anteilmässig mehr Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene als im Durchschnitt des jeweiligen Kantons. Der Anteil ist insbesondere in mittelgrossen Städten bis doppelt so hoch als im Kantonsdurchschnitt, so die Städteinitiative Sozialpolitik in einer Medienmitteilung. Die Städte seien die Hauptakteure für eine gelingende Integration. Die Sozialhilfe übernehme zunehmend Integrationsaufgaben im Flüchtlingsbereich.

Erwerbstätigkeit sei ein zentraler Schritt zur Integration und wirtschaftlichen Selbständigkeit. Die aktuellen Daten zeigten, dass Geflüchtete häufiger erwerbstätig seiend als andere Sozialhilfebeziehende. 36 Prozent der erwachsenen Geflüchteten, die Sozialhilfe beziehen, sind demnach erwerbstätig. Angesichts des oft geringen Bildungsstandes und des hohen Anteils an alleinerziehenden Frauen sei dieses Resultat positiv zu werten. Bei den übrigen Sozialhilfebeziehenden seien 23 Prozent erwerbstätig.

Sprachkurse, der Zugang zur Berufsbildung, die Anerkennung von Abschlüssen, aber auch die Unterstützung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien unerlässliche Massnahmen, damit Geflüchtete eine Arbeit fänden, die ein menschenwürdiges Leben ermögliche, so die Mitteilung weiter.

In 10 von 14 Städten seien 2022 die Sozialhilfequoten gesunken oder gleichgeblieben, teils zum wiederholten Male. Die Sozialhilfequote misst das Verhältnis zwischen der Anzahl Sozialhilfebeziehenden und der Gesamtbevölkerung.

Deutlich verringert habe sich auch die durchschnittliche Zahl der neuen Fälle: Sie sank demnach um 11 Prozent im Vergleich zu den drei Vorjahren. Das Total der Sozialhilfefälle in den Städten habe ebenfalls abgenommen, um durchschnittlich 2.6 Prozent. Dazu habe unter anderem die gute Arbeitsmarktlage beigetragen, so die Mitteilung.

 

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