Gelingende Kooperationen öffentlicher und kirchlicher sowie jüdischer Sozialhilfe

2. Apr 2024

Eine Fachtagung in Bern für Mitarbeitende in öffentlichen und kirchlichen Sozialdiensten unter dem Motto «Gelingende Kooperationen» zeigte mit guten Beispielen auf, wie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Trägerschaften gelingen und Früchte tragen kann.

Rund 80 kantonale und ausserkantonale Fachexpertinnen und Fachexperten betonten laut Mitteilung der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn die Wichtigkeit des Themas Zusammenarbeit von kirchlichen und nicht-kirchlichen Organisationen, damit die staatliche Sozialhilfe gemeinsam mit den sozialdiakonischen Institutionen eine optimale Wirkung in der Gesellschaft entfalten kann.

Die beiden Referate von lic.sc. rel. Dominik Schenker (Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Olten) und Dr. Simon Hofstetter (Leiter Stab Diakonie Schweiz sowie Dozentur für Diakoniewissenschaft, Universität Bern) hätten klargestellt, dass gelungene Kooperationen wichtig seien, aber nicht mehr genügten. So müssten die Kirchgemeinden und Glaubensgemeinschaften ihre Relevanz und Erfolge nicht nur bei den Behörden, sondern auch in der Politik und in der Öffentlichkeit sichtbarer machen.

Eine Podiumsdiskussion thematisierte Erfolgsfaktoren der Zusammenarbeit. So brauche es eine gründliche Abklärung, wo ein Projekt tatsächlich eine bestehende Lücke füllen könne, denn eine ungewollte Konkurrenzsituation sei immer kontraproduktiv, verschleisse Energien und vergebe Glaubwürdigkeit, heisst es dazu.

Hingewiesen sei auch auf den Zusammenhang worden, dass Behörden eine klar definierte Auftragslage und einen eingeschränkten gesetzlichen Spielraum hätten, während die kirchliche Sozialarbeit individueller und flexibler agieren könne. Trotz bürokratischer Hindernissen auf beiden Seiten müsse die Professionalität und Orientierung an fachlichen Standards sowie die Innovationsbereitschaft aufrecht erhalten bleiben. Indem die Kirche sichtbarer werde, könnten Vorurteile gegenüber weltanschaulichen Trägerschaften abgebaut werden, hiess es laut Mitteilung ausserdem.

Organisiert wurde die Fachtagung von der Interkonfessionelle Arbeitsgruppe Sozialhilfe (IKAS) der Landeskirchen und jüdischen Gemeinden Kanton Bern in Zusammenarbeit mit Vertretern der Berner Konferenz für Sozialhilfe, Erwachsenen- und Kindesschutz (BKSE).