Interkulturelle Begegnungen zwischen «Hoselupf» und Alphornklängen
Mit urschweizerischen, lautstarken Klängen und prominenter Unterstützung wurde auf dem Berner Waisenhausplatz die zweite Auflage der Kampagne «Farbe bekennen für eine menschliche Schweiz» eingeläutet. Bis zum «Flüchtlingstag» am 17. Juni engagieren sich Schweizer Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Showbusiness und Sport gemeinsam mit Flüchtlingen für eine Schweiz, die für ihre humanitäre Verantwortung und für Solidarität mit Menschen auf der Flucht ebenso einsteht wie für ihre Traditionen und Bräuche.
Mit lautstarken Treichelklängen wurde auf dem Waisenhausplatz in Bern den versammelten Medien der Start zur diesjährigen «Farbe bekennen»-Kampagne verkündet. Denn Treicheln stehen ebenso für schweizerische Traditionen wie das Alphorn, stimmgewaltige Jodlerinnen oder bärenstarke Schwinger im Sägemehlring. Zur Schweiz gehören aber auch ihre humanitäre Tradition und ihre solidarische Bereitschaft, Menschen in Not Schutz und Zuflucht zu gewähren.
Die vom HEKS zusammen mit über 130 Partnerorganisationen und zahlreichen Schweizer Persönlichkeiten getragene und heute nach 2016 zum zweiten Mal lancierte Kampagne «Farbe bekennen für eine menschliche Schweiz» verbindet das Eine mit dem Anderen. Und will damit angesichts von weltweit 65 Millionen Menschen auf der Flucht dazu beitragen, Brücken der interkulturellen Verständigung und der Toleranz zu bauen. Die Kampagne will darüber hinaus das zivilgesellschaftliche Engagement fördern und damit zugleich all jene unzähligen Freiwilligen würdigen, die sich überall im Land im Namen der Menschlichkeit für Flüchtlinge einsetzen.
Sechs Wochen im Zeichen der Begegnung
In den kommenden sechs Wochen und bis zum 17. Juni ist «Farbe bekennen für eine menschliche Schweiz» die Plattform von interkulturellen Begegnungen der besonderen Art – zwischen SchweizerInnen einerseits und hier lebenden Flüchtlingen andererseits. Unter kundiger Anleitung von echten «Profis» wie zum Beispiel dem zweifachen Schwingerkönig Ernst Schläpfer, der Alphorn-Virtuosin Eliana Burki, und der Jodlerin Barbara Berger lassen sich bekannte Schweizer Persönlichkeiten gemeinsam mit Flüchtlingen im Rahmen von mehreren Workshops in die Kunst dieser typisch schweizerischen Disziplinen einweihen. Mit von der Partie sind als «Einheimische» unter anderem Chansonnier Michael von der Heide und Rapper Greis, SP-Ständerätin Pascale Bruderer, BDP-Nationalrat Martin Landolt und TV-Pfarrerin Sibylle Forrer. Als Schlusspunkt und krönender Abschluss der Kampagne zeigen alle Beteiligten im Rahmen eines urban-urchigen Äplerfestes am 17. Juni auf dem Bahnhofplatz in Bern ihr Können als Schwingerin, Jodler, Fahnenschwingerin und Alphornbläser. Und bekennen auf diese Weise Farbe für eine Schweiz, die den interkulturellen Dialog pflegt und die Solidarität mit Flüchtlingen lebt.
Das Fest soll aber auch Gelegenheit bieten für neue, spannende und anregende Begegnungen zwischen SchweizerInnen und Menschen, die hierher flüchten mussten – als ein Statement für den freundschaftlichen und von gegenseitigem Respekt geprägten Umgang über alle kulturellen Unterschiedlichkeiten und Grenzen hinweg.
Eine Plattform für zivilgesellschaftliches Engagement
Mit dem Start der Kampagne «Farbe bekennen für eine menschliche Schweiz» feiert zugleich das Projekt «www.engagiert.jetzt » seine Premiere. Auf dieser neu geschaffenen Online-Plattform können sich einerseits Non-Profit-Organisationen, die sich für Flüchtlinge bzw. im Migrationsbereich engagieren, einer interessierten Öffentlichkeit präsentieren; andererseits finden Personen, die sich ehrenamtlich in diesen Bereichen engagieren und so ihren ganz persönlichen Beitrag für eine menschliche Schweiz leisten möchten, ein breites Angebot an Einsatzmöglichkeiten. Die Plattform versteht sich einerseits als Dienstleistung gegenüber potenziellen Freiwilligen und den NGOs im Migrationsbereich, andererseits möchten HEKS und seine Partnerorganisationen vielfältige Begegnungen zwischen Menschen auf der Flucht und der schweizerischen Bevölkerung ermöglichen und fördern.