Jugendliche aus der Ukraine sollen Lehre in der Schweiz abschliessen können

2. Mrz 2023

Unter den Schutzsuchenden aus der Ukraine, befinden sich rund 5000 Jugendliche von 15 bis 20 Jahren. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, in der Schweiz eine Lehre anzutreten und diese abzuschliessen, auch wenn der Schutzstatus S vor dem Ende der Lehrzeit aufgehoben werden sollte.

Die Rekrutierung von Auszubildenden, die ihre Lehre im Sommer 2023 antreten sollen, ist bereits im Gange. Die Lehrbetriebe, aber auch die Jugendlichen, brauchen vor dem Abschluss von Lehrverträgen die Gewissheit, dass die Lehre auch dann fortgesetzt und abgeschlossen werden kann, wenn der Bundesrat dereinst den Schutzstatus S aufhebt, so das Staatssekretariat für Migration SEM in einer Medienmitteilung.

Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartementes habe nach Rücksprache mit den Kantonen, Sozialpartnern und Organisationen der Arbeitswelt entschieden, dass die Lernenden aus der Ukraine bis zum Lehrabschluss in der Schweiz bleiben können. Die rechtlichen Grundlagen dafür seien im geltenden Asylgesetz vorhanden. Die Lernenden benötigten für eine Bewilligung eine Bestätigung des Lehrbetriebes und des kantonalen Berufsbildungsamtes. Das Staatssekretariat für Migration werde diese Gesuche im Einzelfall prüfen und bewilligen, wenn die Voraussetzungen erfüllt seien.

Die Kantone, Sozialpartner und Organisationen der Arbeitswelt hätten sich dafür ausgesprochen, dass Jugendliche aus der Ukraine die Möglichkeit erhalten sollen, ihre berufliche Grundbildung abzuschliessen, so die Mitteilung. Ob die Kernfamilie der Jugendlichen ebenfalls bis zum Abschluss der Lehre in der Schweiz bleiben dürfe, werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Das Gleiche gelte für die Vorgaben im Hinblick auf die Rückkehr aller anderen Vertriebenen aus der Ukraine bei einer Aufhebung des Schutzstatus S.

In der Schweiz halten sich laut Mitteilung zurzeit rund 5000 Personen aus der Ukraine im Alter von 15 bis 20 Jahren auf. Sie sollen – auch im Hinblick auf die Rückkehr in die Ukraine – eine gute Ausbildung absolvieren können. Aktuell besuchen demnach rund 300 Jugendliche aus der Ukraine ein Gymnasium und rund 1700 ein Brückenangebot als Vorbereitung auf eine Lehre oder eine allgemeinbildende Schule. Das SEM und die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) gehen laut Mitteilung davon aus, dass mehrere hundert Jugendliche aus der Ukraine im Sommer 2023 oder danach in eine berufliche Grundbildung einsteigen könnten.