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Kinderarmut und Gewalt nach wie vor ein Thema in der Schweiz
Jedes dritte Kind erfährt in der Schweiz regelmässig Gewalt: Die aktuelle UNICEF-Kinderrechte-Studie zeigt in den Bereichen Armut, Gewalt, Diskriminierung und Chancengleichheit Lücken in der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in der Schweiz auf.
Die 1997 von der Schweiz ratifizierte UN-Kinderrechtskonvention ist hierzulande noch nicht vollständig umgesetzt. In einer Studie wurden dazu 1700 Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 17 Jahren befragt.
Die Daten weisen laut UNICEF-Medienmitteilung mitunter darauf hin, dass Kinder und Jugendliche regelmässig Gewalt und Diskriminierung erfahren und dass sozioökonomisch benachteiligte Kinder weniger Möglichkeiten haben, ihre Rechte wahrzunehmen. Kinderarmut stelle in der Schweiz und in Liechtenstein nach wie vor ein zentrales gesellschaftliches Thema dar.
Trotz des Rechtes auf gewaltfreies Aufwachsen erfahren laut Studie rund 32 Prozent physische und 43 Prozent psychische Gewalt von Mitschülerinnen und Mitschülern, 29 Prozent physische und 24 Prozent psychische Gewalt von Eltern und 3 Prozent physische sowie 12 Prozent psychische Gewalt von Lehrpersonen.
Rund ein Drittel der Befragten sage, dass sie unter der Woche nicht ausreichend Zeit hätten, um sich zu erholen oder zu entspannen. Jedes fünfte Kind wünsche sich Freizeit- und Spielmöglichkeiten in der Nähe seines Wohnortes.
Mehr politische Mitbestimmung gehört zu den wichtigsten Verbesserungswünschen, die Kinder und Jugendliche geäussert haben. Ausserdem wünschten sie sich weniger Leistungsdruck, weniger Mobbing und Gewalt sowie mehr Mitbestimmung in der Schule und sie wollten mehr Plätze, an denen sie sich vor allem in der Freizeit aufhalten dürften.
UNICEF hat das aktuelle Staatenberichtsverfahren zur Umsetzung der Konvention an den UN-Kinderrechtsausschuss zum Anlass für die Umfrage genommen. Sie wurde laut Mitteilung gemeinsam mit dem Institut für Soziale Arbeit und Räume IFSAR der Ostschweizer Fachhochschule durchgeführt.