Kommission will politische Bildung von Kindern und Jugendlichen stärken

22. Aug 2023

Damit sich Kinder und Jugendliche zunehmend aktiv am gesellschaftlichen und politischen Leben beteiligen können, muss ihr Interesse bereits im Schulalter geweckt werden. Politische Bildung soll deshalb stärker in die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften integriert werden, so die Eidgenössische Kinder- und Jugendkommission.

Das politische System und die Gesellschaft der Schweiz sind auf eine engagierte und partizipierende Bevölkerung angewiesen, so die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen in einer Mitteilung.

In der politischen Bildung gehe es vor allem darum, Kinder und Jugendliche zu befähigen, sich Informationen zu beschaffen und eine eigene Meinung zu bilden, damit sie ihre demokratischen Rechte wahrnehmen, und sich in Gesellschaft und Politik einbringen können. Die EKKJ sei überzeugt, dass das nachhaltige Funktionieren der schweizerischen Demokratie von der politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen abhänge.

Das Wissen, wie das politische System in der Schweiz funktioniert, sowie das Verfügen über die notwendigen Kompetenzen wie Toleranz, Respekt, Kompromiss-, Konsens- und Konfliktfähigkeit und pluralistisches Debattieren könnten zu mehr gesellschaftlichem Engagement führen, so die Mitteilung weiter. Dieses Engagement trage seinerseits zur politischen Bildung bei.

Es entstehe eine positive Dynamik, für die das Wecken von Interesse ein zentrales Moment sei. Gerade bei jungen Menschen sei das Interesse an einem Thema ein wichtiger Motivationsfaktor für politische Partizipation. Für die politische Bildung sei die Anknüpfung an die Lebenswirklichkeit von jungen Menschen darum zentral.

Eine Studie der Kommission aus dem vergangenen Jahr zeige, dass sich die Jugendlichen eine national einheitliche und früher einsetzende politische Bildung wünschten. Der Bedeutung der Lehrpersonen für die politische Bildung müsse Rechnung getragen werden. Insbesondere sieht die EKKJ Bedarf, die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen in der politischen Bildung weiter auszubauen.

Auch non-formale Bildungsangebote wie beispielsweise Jugendorganisationen, Kinderparlamente oder Jugendtreffs spielten bereits heute eine wichtige Rolle in der politischen Bildungslandschaft der Schweiz, so die Kommission. Viele ausserschulische Angebote richteten sich an Kinder und Jugendliche und stellten einen wichtigen Pfeiler der politischen Bildung dar.

Jedoch müssten die Hürden für die Teilnahme an solchen Angeboten gesenkt werden. Dies bedeute zum einen, Hürden in den einzelnen Angeboten zu identifizieren und, wo möglich, die Zugänge zu erleichtern. Andererseits sei es wichtig, funktionierende Angebote in ländlichen und peripheren Regionen zu etablieren. Dafür sei eine gesicherte Finanzierung unabdingbar, so die Mitteilung.