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Kritik an Umsetzung der UNO-Frauenrechtskonvention

Jun 16, 2021 | Archiv, Gender- und Gleichstellungsfragen

Beim Abbau der Diskriminierung gegenüber Frauen in allen Lebensbereichen besteht nach wie vor viel Handlungsbedarf, so die NGO-Koordination post Beijing Schweiz. Durch Corona habe die Gleichstellung in sehr vielen Bereichen Rückschläge erlitten.

Die Schweiz verpflichtete sich 1997 mit der Annahme der UNO-Frauenrechtskonvention CEDAW, Diskriminierung gegenüber Frauen in allen Lebensbereichen abzubauen sowie die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter voranzubringen.

Dazu gehöre auch die aktive Förderung benachteiligter Gruppen bis ein Gleichgewicht erreicht sei, so die Organisation in einer Medienmitteilung. Die NGO-Koordination post Beijing Schweiz hat nun einen zivilgesellschaftlichen Schattenbericht zum 6. Staatenbericht der Schweiz veröffentlicht.

Gewalt und Diskriminierung gegenüber Frauen hielten sich in der Schweiz hartnäckig, sei es am Arbeitsplatz, in der Familie, den Medien, im Asylzentrum oder im Bildungsbereich, so die Mitteilung. 

Die Organisation weist unter anderem auf den Bereich geschlechtsbasierter Gewalt hin, der besonders erschütternd sei und in den letzten Jahren immer mehr Facetten zutage gefördert habe. Diese Gewalt reiche von sexueller Belästigung in fast allen Lebensbereichen über häusliche Gewalt und Netzgewalt bis hin zu Vergewaltigung, sexueller Ausbeutung und Femizid. Jeden Monat würden in der Schweiz gemäss Statistiken zwei Frauen getötet, meist im familiären Umfeld.

Insgesamt habe die Gleichstellung der Geschlechter aufgrund der Corona-Krise in sehr vielen Bereichen einen Rückschlag erlitten, und Diskriminierung und Gewalt hätten sich verschärft.

Forderungen wie jene nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit, angemessener Vertretung in Politik und Wirtschaft oder einer gerechteren Verteilung, Bezahlung und Anerkennung von Care-Arbeit lägen seit Jahrzehnten auf dem Tisch, so die Mitteilung. Andere bezögen sich auf subtile gesellschaftliche Mechanismen, welche Geschlechterstereotype produzierten und damit nicht nur Frauen auf bestimmte Plätze in der Gesellschaft verwiesen oder ihnen diese verwehrten, ihnen Rollen zuschrieben oder von ihnen erwarteten, wie sie sprechen, handeln oder aussehen sollten.