Lage in Syrien weiterhin “äusserst prekär”

4. Aug 2023

Das Erdbeben in Syrien und der Türkei Anfang des Jahres ist laut WHO die schlimmste Naturkatastrophe in Europa in 100 Jahren. Auch ein halbes Jahr später leben Menschen in prekären Unterkünften und die Lage ist schwierig, so die Diakonie Österreich.

Am 6. Februar zerstörte ein Erdbeben große Teile Syriens und der Türkei. 50.000 Menschen starben, hunderttausende wurden obdachlos. Die Weltgesundheitsorganisation spricht von der schlimmsten Naturkatastrophe in Europa in 100 Jahren, so die Diakonie Österreich in einer Medienmitteilung.

Die internationale Soforthilfe ist trotz schwieriger Bedingungen angekommen, jetzt laufen die mittel- und langfristigen Instandsetzungsmaßnahmen an. Die Lage in den Erdbeben-Gebieten sei immer noch sehr schwierig, weitere internationale Hilfe werde besonders jetzt, da die Region aus dem Fokus der Öffentlichkeit geraten sei, benötigt, wird Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser zitiert.

In Syrien waren die Gebiete im Nordwesten am schlimmsten betroffen, speziell die Gebiete rund um Aleppo, Latakia and Hama – eine Region, in der viele in Folge des Bürgerkriegs Vertriebene leben, so die Mitteilung weiter.

Die Diakonie Katastrophenhilfe sei daher gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen in der Region schon seit vielen Jahren aktiv. So sei schnell Nothilfe geleistet worden. Noch immer lebten Menschen jedoch in Notunterkünften wie Zelten und anderen prekären Unterkünften.

Die Menschen bräuchten weiterhin Nothilfe wie Hygieneversorgung, sauberes Wasser und Nahrungsmittel. Zum anderen brauche es Mittel für die Instandsetzung. Vielerorts sei die Wasserversorgung noch immer beschädigt und die Gefahr der Verschmutzung sei hoch.

Schon vor dem Erdbeben war die Bevölkerung Syriens nach zwölf Jahren Krieg äußerst geschwächt, so die Diakonie weiter. 6,8 Millionen Menschen sind demnach Flüchtlinge im eigenen Land. 5,5 Millionen sind außer Landes geflüchtet. Von den ca. 18 Millionen Syrerinnen und Syrern brauchen laut UNO 15,3 Millionen Humanitäre Hilfe, so viele wie seit 2011 noch nie. 90% der syrischen Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze.

Auch in der Türkei leben laut Mitteilung bis heute 2,3 Millionen Menschen weiterhin in Lagern, davon 1,5 Millionen sogar in informellen Lagern. Dort sei vor allem der Zugang zu Wasser und Sanitäreinrichtungen weiterhin prekär. Frauen, Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit Behinderungen bedürften besonderer Fürsorge, was den sicheren Zugang zu geeigneten Sanitäreinrichtungen angehe.