Neun von zehn Menschen in der Schweiz nehmen Veränderungen im Klima wahr

7. Feb 2024

Die grössten Gefahren für Mensch und Umwelt werden dem Verlust an Biodiversität, dem Klimawandel und der Wasserknappheit zugeschrieben, während vor allem Kernkraftwerke in dieser Hinsicht an Bedeutung verloren haben, so das Bundesamt für Statistik.

2023 gaben 41 Prozent der Bevölkerung an, dass sie beim Klima in der Schweiz starke Veränderungen wahrnehmen, 48 Prozent leichte Veränderungen und 11 Prozent keine Veränderungen. Während 86 Prozent die Umweltqualität in der Schweiz als sehr gut oder eher gut einschätzen, werden Verkehrslärm und Luftverschmutzung zunehmend als störend empfunden. Die grössten Gefahren für Mensch und Umwelt werden dem Verlust an Biodiversität, dem Klimawandel und der Wasserknappheit zugeschrieben, während vor allem Kernkraftwerke in dieser Hinsicht an Bedeutung verloren haben. Dies sind erste Ergebnisse einer Befragung zum Thema Umwelt, die das Bundesamt für Statistik durchgeführt hat.

Frauen sind demnach mit 44 Prozent häufiger der Ansicht, dass sich das Klima in der Schweiz stark verändert, gegenüber Männern mit 38 Prozent. Beim Landschaftsbild in der Wohnumgebung nehmen 29 Prozent der Bevölkerung starke Veränderungen wahr, 53 leichte Veränderungen und 18 keine Veränderungen.

2023 werden Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Wasserknappheit als grösste Gefahren gesehen, mit jeweils 49, 48 und 47 Prozent der Bevölkerung, die diese als sehr gefährlich für Mensch und Umwelt einschätzen, so das Bundesamt.

Gegenüber der letzten Befragung seien einige Meinungsänderungen zu beobachten, wobei dies besonders auf die Kernkraftwerke zutreffe. Zwischen 2019 und 2023 ist demnach der Bevölkerungsanteil, der diese als sehr gefährlich für Mensch und Umwelt einschätzt, von 41 auf 26 Prozent zurückgegangen. In dieser Zeitspanne ebenfalls deutlich abgeschwächt haben sich die Einschätzungen zur Gefährlichkeit von Pestiziden (53 auf 43), Gentechnik in der Herstellung von Lebensmitteln (36 auf 29) sowie Mobilfunkantennen (18 auf 14).

Zudem sind 49 Prozent der Bevölkerung der Meinung, dass die Menschen in der Schweiz umweltfreundlicher werden. 14 empfinden das Gegenteil und 36 stellen diesbezüglich keine Veränderung fest, so das Bundesamt weiter.

Die Einschätzung betreffend Umweltfreundlichkeit der Menschen widerspiegele sich allerdings nur bedingt im Umweltverhalten, heisst es in der Mitteilung. So bewegten sich die jüngsten Zahlen bei den meisten erfassten Merkmalen im selben Rahmen wie bei der Vorgängerbefragung von 2019, etwa bei den Heizgewohnheiten, dem Achten auf den Energieverbrauch beim Kauf von Elektrogeräten oder dem Konsum von Bioprodukten.

Beim Verkehrsverhalten hingegen ist laut Mitteilung eine Zunahme der Personen zu verzeichnen, die nie das Flugzeug nehmen: 2019 waren es 20 Prozent, gegenüber 26 im Jahr 2023. Erstmals wurde auch nach dem Konsum von Fleisch bzw. Fleischerzeugnissen gefragt. Für 12 Prozent der Bevölkerung stehen diese Lebensmittel täglich auf dem Speiseplan, für 28 vier- bis sechsmal die Woche, für 43 ein- bis dreimal die Woche, für 11 Prozent seltener als einmal die Woche und für 6 gar nie.

Zwischen 2019 und 2023 hat sich der Anteil Menschen, die sich zuhause durch Verkehrslärm bzw. Luftverschmutzung sehr gestört oder eher gestört fühlen, laut Bundesamt von 31 auf 36 Prozent beim Verkehrslärm und von 35 auf 39 Prozent bei der Luftverschmutzung zugenommen.