Auf den Zusammenhang von Armut und Einsamkeit hat der Bischof der Lutherischen Kirche in Österreich, Michael Chalupka, hingewiesen, so der Evangelische Pressedienst in Österreich. Wenn ich meine Wohnung nicht gescheit heizen kann, dann lade ich auch nicht gerne jemanden ein. Und wenn ich mir das Nötigste beim Essen abspare, kann ich auch niemanden einladen, so der langjährige Diakonie-Direktor im ORF-Wien-Interview.
Als dringend notwendig erachtete Chalupka deshalb eine Energiebedarfssicherung, die den Grundbedarf an Energie für alle Menschen zugänglich machen sollte. Niemandem sollte im Winter der Strom oder Gas abgeschaltet werden, so der Bischof laut Mitteilung.
Als eine positive Maßnahme gegen Armut und Einsamkeit nannte Chalupka die Wiener Essensausgabe „Häferl“, wo 200 bis 300 Menschen pro Tag mit einem warmen Essen versorgt werden, sowie pfarrliche Aktivitäten wie beispielsweise Seniorenkreise. Solche Initiativen würden einerseits Betroffene stärken, andererseits Menschen, die nicht einsam seien, eine Gelegenheit bieten, sich zu engagieren. Zudem würden einander Menschen aus ganz unterschiedlichen Schichten und Gruppen begegnen, erklärte Chalupka.
Auf die Tatsache angesprochen, dass sich rund um die Weihnachtsfeiertage viele Menschen „nicht fröhlich zumute“ fühlten, meinte Chalupka, dass die Botschaft von einem „fröhlichen Weihnachten“ keine moralische Verpflichtung impliziere. Vielmehr sei es ein Geschenk und Angebot. „Weihnachten ist gerade für die da, die es schwer haben im Leben.“ Chalupka verwies dabei auf die heilige Familie, die es nicht leicht gehabt habe. Doch die Engel, so der Bischof, hätten der Familie gesagt: „Freuet euch“.