Viele Kinder tragen durch schlecht bezahlte Jobs im Tourismus, wie zum Beispiel als Souvenirverkäufer am Strand oder in den Wäschereien von Hotels zum Familieneinkommen bei, so Brot für die Welt und die Kinderrechtsorganisation ECPAT in einer gemeinsamen Medienmitteilung.
Die Corona-Pandemie verstärke den Druck auf die Ärmsten und Schwächsten weltweit. Es sei erschrecken, dass heute jedes zehnte Kind zum Geldverdienen gezwungen sei. Sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus gehöre zu den gravierendsten Menschenrechtsverletzungen, daher sei eine noch intensivere internationale Zusammenarbeit bei der Prävention und Strafverfolgung sowie ein besserer Schutz von Kinderrechten nötig.
Sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus sei schon vor der Pandemie ein Problem gewesen. Corona habe es weiter verschärft. So sei die Kontaktaufnahme zu Kindern durch die Digitalisierung leichter geworden, auch weil mehr Kinder online Zeit verbrächten. Zugleich hätten Sexualstraftaten im Internet erheblich zugenommen. Die Phillipinnen meldeten eine Zunahme von digitalen Missbrauchshandlungen um über 250 Prozent. Man sei besorgt, dass Sexualstraftäterinnen und Sexualstraftäter nun vermehrt Kinder in ihren Heimatländern besuchten und dort sexuell ausbeuteten, so die Mitteilung.
Um die daraus resultierenden Risiken für Kinder anzugehen, fordern Brot für die Welt und ECPAT Deutschland laut Mitteilung ein entschlossenes gemeinsames Vorgehen von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Regierungen, Strafverfolgungsbehörden und der Reisebranche.