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Pfuusbus: Bedürfnis nach Geborgenheit stärker als Ansteckungsangst
Trotz Corona zählte die Notschlafstelle Pfuusbus des Sozialwerks Pfarrer Sieber in diesem Winter 3´700 Übernachtungen. Die Notschlafstelle für obdachlose Wanderarbeiter Iglu wurde dazu 2´400 Mal besucht.
Das Bedürfnis nach dem Geborgenheitsgefühl des Pfuusbus sei bei den Obdachlosen offenbar stärker als ihre Angst vor Ansteckung mit Corona gewesen, schreibt das Sozialwerk in einer Mitteilung. Diesen Schluss liessen die erstaunlich hohen Übernachtungszahlen der am 15. November gestarteten Wintersaison zu, die sich trotz der Pandemie auf Vorjahresniveau bewegten.
Aufgrund der Abstandsregeln musste die Bettenzahl von 45 auf 35 reduziert werden. Die Auslastung des Pfuusbus lag laut Mitteilung bei 72 Prozent. Die 25 Plätze der Notschlafstelle für obdachlose Wanderarbeiter Iglu war demnach mit 64 Prozent ausgelastet. Die in jeder Nacht von 22 bis 3 Uhr präsenten Kältepatrouillen hätten zudem 440 Begegnungen gezählt.
Seit Saisonbeginn seien Schutzsuchende und Mitarbeitende konsquent auf Coronasymptome überprüft worden. Seit Februar seien mehr als 700 Schnelltests durchgeführt worden. 11 Personen seien so vor dem Eintritt in die Notschlafstelle ins Fachspital Sunn-Egge und in die Quarantäne geschickt worden. Ansteckungen im Pfuusbus und im Iglu wurden so verhindert.