Psychische Gesundheit von Jugendlichen: Kinder- und Jugendkommission formuliert Empfehlungen

22. Mrz 2024

Ein besseres Versorgungsangebot und strukturelle Massnahmen, die bei den Lebensbedingungen und bei der Diskriminierung ansetzen, gehören zu aktuellen Empfehlungen der Eidgenössischen Kinder- und Jugendkommission für die Stärkung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen.

Zwischen 13 und 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in der Schweiz sind von einer nachgewiesenen psychischen Störung betroffen und bei den Jugendlichen weist jede vierte Person Symptome psychischer Probleme auf, so die Eidgenössische Kinder- und Jugendkommission in einer Medienmitteilung.

Besonders betroffen sind demnach junge Frauen sowie Menschen mit Diskriminierungserfahrung. Psychische Erkrankungen können sowohl schulische Auswirkungen haben als auch die Berufsaussichten und die sozialen Bindungen belasten, heisst es.

Die besondere Anfälligkeit von Kindern und Jugendlichen sei auf ihren kritischen Entwicklungsstand zurückzuführen, wobei der soziale, gesundheitliche, umweltbedingte und geopolitische Kontext verstärkend wirken könnten.

Die Forschung beleuchte insbesondere den Einfluss von Armutssituationen, Arbeitsbedingungen und Bildungsstand auf die psychische Gesundheit, aber auch von traumatischen Erfahrungen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt, Mobbing, sozialer Ausgrenzung oder Diskriminierung.

Hinzu komme der Stress in Zeiten von Mehrfachkrisen und der von Kindern und Jugendlichen wahrgenommene schulische und allgemeine Leistungsdruck.

Vorrangig sei ein besserer Zugang zu einer angemessenen, niederschwelligen Versorgung ab dem Auftreten der ersten Symptome, so die Mitteilung weiter. Zudem brauche es ein Monitoring für aussagekräftige Daten sowie Massnahmen zur Prävention und Förderung der psychischen Gesundheit ab der frühen Kindheit und zur Verringerung der Stigmatisierung.

Die EKKJ empfiehlt, bei den Lebensumständen anzusetzen und dazu die sozialen Bindungen und die Gruppenzugehörigkeit zu stärken und Mobbing und Diskriminierung vorzubeugen. Sie empfiehlt ausserdem, Stressfaktoren und Leistungsdruck zu verringern und Kinder und Jugendliche mit angstauslösenden äusseren Ereignissen nicht alleine zu lassen.

Die EKKJ empfiehlt weiter, junge Menschen aktiv in die Gestaltung, Implementierung und Evaluierung des Angebots einzubeziehen, um sicherzustellen, dass ihre Lebensformen und tatsächlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden.