55 Prozent der Bevölkerung hat 2022 in den letzten sieben Tagen vor der Befragung ein Medikament genommen, so das Bundesamt für Statistik anlässlich der aktuellen Tabellen zur Gesundheitsbefragung. Der Medikamentenkonsum ist demnach über den gesamten Beobachtungsraum kontinuierlich gestiegen; 1992 lag der Anteil noch bei 38 Prozent und 2017 bei 50 Prozent. Frauen nehmen mit 59 Prozent häufiger Medikamente ein als Männer mit 51 Prozent. D
er Anteil steigt mit zunehmendem Alter an und erreicht bei Personen ab 75 Jahren 86 Prozent. 26 Prozent der Bevölkerung nahmen laut Befragung ein Schmerzmittel ein und 9 Prozent ein Psychopharmakon wie Antidepressiva, Beruhigungs- oder Schlafmittel. Der Anteil bei den Psychopharmaka ist laut Bundesamt seit 2007 stabil geblieben, hingegen stieg er bei den Schmerzmitteln über die Zeit von 12 auf 20 Prozent an.
Schlafprobleme sind laut Befragung weit verbreitet. So leide ein Drittel der Bevölkerung unter Schlafstörungen. Bei Frauen kommen sie mit 37 Prozent häufiger vor als bei Männern mit 29 Prozent. Zudem nehmen Schlafstörungen mit fortschreitendem Alter zu.
Mit 85 Prozent schätzte die grosse Mehrheit der Bevölkerung 2022 ihre Gesundheit als gut oder sehr gut ein. Trotzdem litten 25 Prozent in den letzten vier Wochen vor der Erhebung an starken körperlichen Beschwerden, so das Bundesamt. Diese Beschwerden sind teilweise durch psychosoziale Merkmale der Lebensbedingungen wie zum Beispiel Stress bedingt. Eine allgemeine Schwäche mit 46 Prozent sowie Rücken- oder Kreuzschmerzen mit 45 Prozent sind die häufigsten körperlichen Beschwerden. Frauen berichten mit 54 Prozent am häufigsten über allgemeine Schwäche, bei Männern stehen mit 40 Prozent Rückenschmerzen an erster Stelle.
8% der Bevölkerung von 15 bis 64 Jahren haben in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Drogen konsumiert, wobei die Konsumhäufigkeit bei den Personen unter 35 Jahren am höchsten ist. So haben 18% der 15- bis 24-Jährigen und 12% der 25- bis 34-Jährigen in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert. Die Anteile haben sich gegenüber 2017 oder 2002 kaum verändert.
Hingegen ist seit 2002 der Konsum von harten Drogen wie Heroin, Kokain, Ecstasy oder Speed gestiegen, so das Bundesamt. 3 Prozent der 15- bis 24-Jährigen und 4 Prozent der 25- bis 34-Jährigen gaben demnach 2022 an, in den letzten zwölf Monaten harte Drogen konsumiert zu haben (2002 jeweils 1 Prozent). Insbesondere der Kokainkonsum verzeichnet bei diesen Altersgruppen laut Bundesamt einen Anstieg.