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Social Media prägen die Meinungsbildung junger Menschen
Soziale Netzwerke und journalistische Onlinemedien gewinnen an Einfluss auf die Meinungsbildung junger Menschen, so der aktuelle Schweizer Medienmonitor. TV bleibt vorläufig die meinungsmächtigste Mediengattung.
Mit 34 Prozent der Meinungsmacht, die Social Media auf sich vereinen, haben sie laut Medienmitteilung des Bundesamtes für Kommunikation den grössten Einfluss auf die Meinungsbildung der jungen Bevölkerung zwischen 15 und 29 Jahren, noch vor dem Radio mit 21 Prozent, journalistischen Onlinemedien mit 18 Prozent, Print mit 16 Prozent und dem Fernsehen mit 11 Prozent. Noch stärker zeigt sich dies laut Mitteilung in der Romandie, wo soziale Medien in dieser Altersgruppe mit 45 Prozent fast die Hälfte der Meinungsmacht auf sich vereinen.
In der Deutschschweiz als einzigem Landesteil sank dabei das Meinungsbildungspotential der journalistischen Onlinemedien von 22 auf 19 Prozent.
Für die Gesamtbevölkerung ist das Fernsehen das wichtigste Medium der Meinungsbildung, so das Bundesamt. Es vereint demnach im Jahr 2019 28 Prozent des relativen Meinungsbildungspotenzials auf sich. An zweiter Stelle steht das Radio mit 22 Prozent, gefolgt von Print mit 20 Prozent, journalistischen Onlinemedien mit 17 Prozent und Social Media mit 13 Prozent.
Der Schweizer Bevölkerung stünden nach wie vor genügend verschiedene Medien zur Verfügung, um ihren Informationsbedarf bei unterschiedlichen Quellen decken zu können, so die Mitteilung. Drei Marktaustritte und die Zusammenlegung von Redaktionen oder ganzer Organisationsgeflechte dürfte jedoch zu einer Reduktion der inhaltlichen Vielfalt bei überregionalen Informationen geführt haben. Diese Entwicklung sei für die ausgewogene Meinungsbildung wenig begrüssenswert, werden die Autoren der Studie zitiert.
Der Medienmonitor Schweiz erhebt nach eigenen Angaben seit 2017 das Potenzial für die Meinungsbildung von journalistischen Medienmarken und Mediengattungen (Print, Radio, TV, Online) sowie von ausgewählten Social-Media-Angeboten auf drei geografischen Ebenen (Schweiz, Sprachregionen und 14 lokal-regionale Medienräume).