Nicht kontrollierter Alkoholkonsum könne katastrophale Folgen haben, so das Sozialwerk Pfarrer Sieber in einer Medienmitteilung. Menschen ohne gefestigte Persönlichkeit und stützendes soziales Umfeld seien umso stärker gefährdet, je einfacher Substanzen wie Alkohol und andere Rauschmittel verfügbar seien.
Weil man das Elend sehe, das Alkohol und andere Drogen anrichten könnten, stehe man dezidiert für eine nicht zu einfache Zugänglichkeit zu Alkohol und Drogen sowie für eine stärkere Prävention ein, so die Mitteilung. Man wisse, dass jede Nische ohne Alkohol gerade Menschen mit Problemen im Umgang mit dieser legalen Droge eine Hilfe sein könne, nicht in Versuchung zu geraten. Dafür sprächen Untersuchungen von Suchtfachstellen.
Die im Betreuungsalltag des Sozialwerks Pfarrer Sieber ausgegebenen Lebensmittelgutscheine seien jene der Migros, weil diese die einzige Detailhändlerin sei, die keinen Alkohol im Sortiment führe und Gefährdete nicht in Versuchung bringe, Alkoholika statt Lebensmittel zu kaufen.
Man sei sich bewusst, dass mit der Aufrechterhaltung des Alkoholverkaufsverbots in der Migros die Zugänglichkeit zu Alkohol nicht erschwert werde. Wer Alkohol kaufen wolle, könne dies leicht tun. Man wisse aber, dass alkoholfreie Nischen für Menschen mit Alkoholproblemen wichtige Orte seien, nicht in Versuchung gebracht zu werden.
Die in Frage gestellte Marktposition der Migros allein dem Umstand zuzuschreiben, dass die Konkurrenz Alkoholika verkaufe, während der orange Riese dies gemäss den Idealen seines Gründers bislang nicht tue, verschleiere die komplexen Zusammenhänge im Detailhandel und auf die Rentabilität drückende Managemententscheidungen bei der Migros, so die Mitteilung.
Man bitte die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der Migros, an der Abstimmung im Mai teilzunehmen und aus Rücksicht auf Alkoholkranke und trockene Alkoholikerinnen und Alkoholiker ein Nein in die Urne zu leben.
