St.Galler Reformierte legen Argumentarium zum Transplantationsgesetz vor

20. Apr 2022

Der Kirchenrat der Reformierten in St.Gallen verzichtet auf eine Abstimmungsempfehlung zur Abstimmung über das Transplantationsgesetz vom 15. Mai. Er legt ein Argumentarium pro und contra Widerspruchslösung vor.

Am 15. Mai stimmen die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über die Änderung des Transplantationsgesetzes ab. Bundesrat und Parlament wollen die Widerspruchslösung zur Organspende einführen. Jeder Mensch würde so ein potenzieller Organspender, wenn er oder sie zu Lebzeiten dem nicht widersprochen hat.

Der Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen verzichtet auf eine Abstimmungsempfehlung, heisst es in einer Medienmitteilung. In einem Argumentarium werden stattdessen verschiedene Fragen gestellt, etwa zum Zeitpunkt des Todes, ob Organspende eine Pflicht oder ein Schenken sei oder welcher medizinischer Fortschritt gepflegt würde.

Argumente, die für eine Änderung des Transplantationsgesetzes sprächen, seien die Möglichkeit Leben zu retten, die Entlastung von Angehörigen entscheiden zu müssen oder die deutliche Mehrheit, die sich in der Schweiz für die Organspende ausspreche.

Gegen das Gesetz sei einzuwenden, dass ein Schweigen einer Zustimmung gleichkomme oder durch das Gesetz verfassungsmässig verbriefte Rechte wie Unversehrtheit und Selbstbestimmung verletzt würden.