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Starke Zunahme der Meldungen rassistischer Diskriminierung in der Schweiz

Apr 28, 2020 | Archiv, Menschenrechte und Antidiskriminierung

Im Jahr 2019 wurden wesentlich mehr Fälle rassistischer Diskriminierung in der Schweiz gemeldet. Ein bedeutender Teil fand dabei im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz statt.

Die am häufigsten gemeldeten Formen rassistischer Diskriminierung waren Benachteiligungen und Beschimpfungen, heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus EKR und humanrights.ch zum Rassismusbericht 2019. Das häufigste Motiv waren demnach Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit, gefolgt von Rassismus gegen Schwarze und Muslimfeindlichkeit. Erkennbar sei zudem eine Zunahme von Fällen mit rechtsextremem Hintergrund.

Die starke Zunahme der gemeldeten Fälle bedeute nicht unbedingt, dass der Rassismus in der Schweiz zugenommen habe. Der Bericht gebe dahingehend einen Einblick, sei aber nicht als vollständige und belastbare Statistik zu verstehen. Es zeige jedoch, dass die Betroffenen eher bereit seien, sich an Beratungsstellen zu wenden.

Der öffentliche Raum ist laut Mitteilung mit 62 Beratungsfällen der am stärksten betroffene Lebensbereich. Der Arbeitsplatz mit insgesamt 50 Fällen verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme an registrierten Fällen und liegt neu an zweiter Stelle. Besonders häufig wird auch rassistische Diskriminierung in der Nachbarschaft, im Bildungsbereich und bei Kontakten mit der Verwaltung und der Polizei gemeldet.

Nach dem generellen Motiv der Ausländerfeindlichkeit und Fremdenfeindlichkeit mit 145 Nennungen ist Rassismus gegen Schwarze mit 132 Nennungen das am häufigsten genannte Diskriminierungsmotiv. Danach folgt Muslimfeindlichkeit mit 55 Nennungen. Fälle mit rechtsextremem Hintergrund nahmen mit 36 registrierten Vorfällen merkbar zu, so die Mitteilung. Wie die Ereignisse im Ausland zeigten, müsse diese Tendenz ernst genommen und dürfe nicht unterschätzt werden.