In 40 Ländern der Europäischen Union und der OECD ist die Kinderarmut in den letzten sieben Jahren um acht Prozent gesunken, was rund 6 Millionen weniger Kinder in Armut bedeutet. So lautet eine Erkenntnis der aktuellen Unicef-Studie zur Kinderarmut.
Trotzdem leben nach wie vor über 69 Millionen Kinder in Haushalten, die weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen nationalen Einkommens verdienen, so das Netzwerk Kinderrechte Schweiz in einer Meldung.
Gleichzeitig ist die Kinderarmut in Frankreich, Island, Norwegen und der Schweiz je um mindestens 10 Prozent gestiegen. In der Schweiz sei die Kinderarmut mit 133´000 betroffenen Kindern hoch, so das Netzwerk. Bei der Bekämpfung der Kinderarmut liegt die Schweiz im internationalen Vergleich auf Platz 31 von 39 untersuchten Ländern.
Ein Drittel der Sozialhilfebeziehenden sind in der Schweiz Kinder und Jugendliche, so das Netzwerk. Die Ausgaben für Kinder- und Familienleistungen pro Kind sind demnach in der letzten Dekade um fast 25 Prozent gestiegen.
Armut wirke sich auf alle Lebensbereiche aus und beeinflusse die individuelle Biografie massgeblich, so das Netzwerk weiter. Die Chancen eines Schulabschlusses seien für von Armut betroffene Kinder geringer und der Durchschnittlohn im Erwachsenenalter liege deutlich tiefer.
Das Netzwerk Kinderrechte Schweiz fordert die Einführung von finanziellen Unterstützungsleistungen für betroffene Familien und deren Kinder, und zwar unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Diese Forderungen stütze sich auf die Empfehlung des UN-Kinderrechtsausschuss, wonach Bund und Kantone Massnahmen zur Armutsbekämpfung intensivieren müssten, damit alle Kinder in der Schweiz über einen angemessenen Lebensstandard verfügten, so das Netzwerk. Die Schweiz brauchw dringend wirksame Strategie, um die Armut von Kindern und Familien zu bekämpfen.