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Thurgauer Diakonie vor Veränderungen
Die Thurgauer Synodalen sollen am 24. Juni entscheiden, ob die bestehende kantonale Diakonie-Arbeit verändert wird. Statt einer Stellenvermittlung sollen Grundzüge einer Stelle zur Förderung von “Erprobungsräumen” ausgearbeitet werden.
Was im englischen Sprachraum unter “fresh expressions” und im deutschen unter “Erprobungsräume” da und dort schon recht erfolgreich versucht werde, könnte auch im Thurgau einen Versuch wert sein, schreibt der Kirchenrat zur anstehenden Synode am 24. Juni. Es gehe darum, Kirche und Gemeinde in neuen Strukturen zu denken und zu leben.
Die Synode soll deshalb eine Weichenstellung zu den landeskirchlichen Stellen im Arbeitsfeld Diakonie treffen. So soll die kirchliche Fachstelle bei Arbeitslosigkeit von 80 auf 50 Stellenprozente reduziert weitergeführt werden. Die Ausschreibung sei bereits erfolgt. Die bisherige Stellenvermittlung Westschweiz und Tessin soll jedoch mit der Pensionierung der derzeitigen Stelleninhaberin Mitte 2020 aufgegeben werden.
Stattdessen sollen zur Förderung von “Erprobungsräumen” die Grundzüge einer halben Stelle ausgearbeitet und der Synode im kommenden Jahr unterbreitet werden. Neue kantonalkirchliche Stellen müssten das Potenzial haben, Neuland zu erschliessen, so der Kirchenrat. Es müsse um zukunftsfähige Formen von Kirche gehen, die nicht auf das bestehende Territorialprinzip fixiert seien und nicht einseitig von den traditionellen Finanzströmen der Kirche abhängig seien.
Mit einer zentralen Stelle könne nicht künstlich Leben in Gemeinden und Regionen geschaffen werden, so der Kirchenrat. Doch gebe es bereits Ansätze, die aber an Ressourcengrenzen stiessen. Hier könnte von kantonalkirchlicher Seite Hilfe angeboten werden.
Die Geschäftsprüfungskommission zeigte sich erfreut, dass sich der Kirchenrat verstärkt auf die Zukunft ausrichte. Er empfiehlt Zustimmung.