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Verbände fordern Lohnerhöhungen trotz Corona

Aug 13, 2020 | Aktuelles - Corona, Archiv, Management und Finanzen

Der Corona-Lockdown bedeutete für die Arbeitnehmenden teilweise prekäre Einkommenskürzungen und reale Existenzängste. Frauen seien besonders unter Druck. Mehrere Verbände fordern Lohnerhöhungen.

Bereits im Sommer 2020 habe es in der Schweiz 50000 Arbeitslose mehr als im Vorjahr gegeben, so Travail Suisse in einer Medienmitteilung. Die Kurzarbeit habe dabei einen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit bisher verhindert.

Beinahe die Hälfte der Arbeitnehmenden in Kurzarbeit hätten jedoch Lohnkürzungen hinnehmen müssen. In Branchen mit tiefen Löhnen könne dies zu finanziellen Schwierigkeiten führen, so der Arbeitenehmerverband, der gemeinsam mit Syna, der Hotel&Gastro Union und transfair in einem Dossier verschiedene Forderungen zur Reaktion auf die Krise vorlegte.

Der Erhalt von Arbeitsplätzen habe Priorität. Besonders in systemrelevanten Berufen hätten die Arbeitnehmenden nun jedoch auch deutliche Lohnerhöhungen verdient. Das gelte auch für Branchen, die relativ unbeschadet durch die Krise gekommen seien. Dort müssten Lohnerhöhungen im Bereich von einem Prozent möglich sein.

Auf Sparmassnahmen im Service Public sei zu verzichten. Sie würden die konjunkturelle Erholung bremsen und Arbeitsplätze zusätzlich gefährden. Der Service Public habe während der Corona-Krise eindrücklich seine existenzielle Bedeutung bewiesen.

In Branchen mit einem hohen Frauenanteil sei die Belastung während der Krise besonders ausgeprägt gewesen, so die Mitteilung. Die Verbände forderten für diese Berufe auch ausserhalb von Krisenzeiten die notwendige Anerkennung mit anständigen Arbeitsbedingungen und fairen Löhnen. Auch bei der Lohndiskriminierung sei Handlungsbedarf mehr als vorhanden.