Die Covid-Pandemie habe die Gesundheitssysteme, die Wirtschaft und fast alle Lebensbereiche unter grossen Druck gesetzt, so der Schweizerische Wissenschaftsrat SWR in einer Medienmitteilung. Die Akzeptanz der Präventions- und Krisenbewältigungsmassnahmen sei eine Voraussetzung für jede Verhaltensänderung durch die Bevölkerung.
In der Schweiz trage die direkte Demokratie sowie der Föderalismus zur Unterstützung der Massnahmen bei, so die Mitteilung. Dauere eine Krise an, nehme die Akzeptanz ab. Dann müssten die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger Wege finden, um den Zusammenhalt in der Bevölkerung zu stärken. Sie müssten dazu die Beteiligung neu erschliessen, ohne die politische Handlung zu beeinträchtigen.
Der Wissenschaftsrat hat dazu verschiedene Empfehlungen formuliert. So müsse die Bevölkerung in der Lage sein, Risiken zu bewerten, ohne sie zu überschätzen oder deren langfristige Auswirkungen zu unterschätzen. Die Entscheide der Behörden müssten sich auf verschiedenartige und rasch verfügbare Daten abstützen. Um den Zusammenhalt in der Bevölkerung sicherzustellen, sollten Austauschformate entwickelt werden, in denen eine respektvolle Diskussionskultur gefördert werden und auch widersprüchliche Stimmen Platz haben sollten.
Noch nicht genügend genutzt werde von der Schweiz das Potenzial, aus den Erfahrungen ausländischer Gemeinschaften bei der Bewältigung von Krisen zu lernen. Die Behörden sollten sich über Schule, Unternehmen und Fachstellen explizit an die Migrationsbevölkerung wenden.
Offenheit und Transparenz bilden auch in Zeiten hoher Belastung eine Grundlage von Leadership, so die Mitteilung weiter. Politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger müssten proaktiv über die interne Organisation des Krisenmanagements informieren.