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WiF.swiss – ein Kompass bei der Fremdplatzierung von Kindern

Jul 10, 2017 | Archiv, Kinder und Jugendliche

Bei der Fremdplatzierung von Kindern ist vieles zu bedenken. Orientierung in diesem komplexen Themenfeld bietet die neu entwickelte Online-Plattform WiF.swiss. Sie hilft involvierten Fachpersonen und Diensten, sich zum Wohl der Kinder zu vernetzen und voneinander zu lernen. WiF.swiss ist das Ergebnis eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts zwischen Integras und dem ZHAW-Departement Soziale Arbeit.

Das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht (KESR) fordert Fachpersonen und betroffene Dienste gleichermassen: Wie arbeiten die vielen involvierten Stellen am besten zusammen? Wo sind die Grenzen der beabsichtigten Hilfe? Und vor allem: Was ist das Beste für das betroffene Kind?

Der Bedarf an fachlicher Orientierung zur Entwicklung einer einheitlichen Diskussions- und Wissensbasis ist erheblich. Dies zeigen auch die zahlreichen Diskussionen rund um die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB). Auf Anregung von Fachpersonen hin entstand das Projekt «WiF – Wissenslandschaft Fremdplatzierung». Es basiert auf der Idee, fachliche Inhalte zu Fremdplatzierungsprozessen für einen langfristigen und lebendigen Qualitätsdialog auf einer Plattform bereitzustellen.

Die Online-Plattform WiF.swiss soll wissenschaftliche Erkenntnisse mit Erfahrungen aus der Praxis verknüpfen – und wurde darum in Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft entwickelt. Fachpersonen, die sich mit Fremdplatzierungen beschäftigen, können sich auf www.wif.swiss direkt mit Kommentaren und Vorschlägen an der Weiterentwicklung der Inhalte beteiligen. «WiF.swiss soll so zu einer zentralen Wissensbasis für Fremdplatzierungen in der Deutschschweiz werden», erklärt Stefan Eberitzsch, Projektleiter am Institut für Kindheit, Jugend und Familie der ZHAW Soziale Arbeit.

Die Online-Plattform bietet zum einen themenrelevante Informationen aus Forschung, Wissenschaft und Praxis, zum anderen aber auch Prozessdarstellungen, wichtige Reflexionsfragen für Fachpersonen oder vertiefende Hilfestellung zu zentralen Themen wie Abklärung oder Kooperation. Die gesammelte Expertise auf WiF.swiss ist das Resultat eines dialogischen Zusammenspiels zwischen Praxis und Wissenschaft: Auf der Basis des aktuellen Forschungsstands und ausgewähltem Praxiswissen arbeitete das Projektteam den Platzierungs- und Betreuungsprozess sowie zentrale Themen idealtypisch aus. In Workshops mit Fachpersonen aus unterschiedlichen Bereichen (z.B. Sozialdienste, KESB oder Jugendanwaltschaft) wurden diese Vorarbeiten kritisch diskutiert, bewertet und weiter angepasst.

«WiF – Wissenslandschaft Fremdplatzierung» ist ein Kooperationsprojekt zwischen Integras, dem Fachverband Sozial- und Sonderpädagogik, und dem Institut für Kindheit, Jugend und Familie des ZHAW-Departements Soziale Arbeit. Unterstützt wird das Projekt von der Gebert-Rüf-Stiftung.

Quelle: Meldung des Departements für Soziale Arbeit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW