Sich Zeit nehmen, zuhören, nachfragen – im eng getakteten Pflegebereich fehle dafür oft die Zeit, so die Reformierte Landeskirche Aargau in einer Mitteilung. Insbesondere in der Pflege und Betreuung von unheilbar kranken Menschen sei jedoch ein ganzheitlicher, spiritueller Ansatz, der über die rein medizinische Versorgung hinausgehe, wichtig.
Im Jahr 2010 begann die Reformierte Landeskirche Aargau laut Mitteilung mit der Ausbildung von Freiwilligen in Palliative Care. Seit 2016 wurden die Kurse demnach gemeinsam von allen Aargauer Landeskirchen getragen. Dank der Kooperation mit dem Roten Kreuz Aargau und Careum werde nun mit den Kursen verstärkt auch Fachpersonal aus den Bereichen Medizin und Pflege erreicht, so die Mitteilung.
Viele der Kursteilnehmenden hätten zurückgemeldet, dass die Auseinandersetzung mit dem Sterben ein grosser Gewinn für den eigenen Lebensweg sei, und dass das gemeinsame interdisziplinäre Lernen Fachwissen und Kommunikationsfertigkeiten gefördert habe.
Zum ersten Mal wurde die Zertifikatsfeier für Absolventinnen und Absolventen in diesem Jahr gemeinsam von den drei Kooperationspartnern – den Aargauer Landeskirchen, Careum und dem Schweizerischen Roten Kreuz – durchgeführt, so die Mitteilung. 120 Absolventinnen und Absolventen erhielten das Zertifikat.
Verstärkte Anstrengungen seien nötig, um die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben und Endlichkeit zu fördern, so die Referenten der Zertifikatsfeier. Hervorgehoben wurde das Engagement der Freiwilligen, die wesentlich dazu beitrügen, dass die Haltung von Palliative Care im Kanton Verbreitung finde.