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20 Jahre ökumenische Notfallseelsorge in Österreich
Mit einer Fachtagung und einem Festakt wurde kürzlich das 20-jährige Bestehen der ökumenischen Notfallseelsorge in Österreich gefeiert.
Die Sorge um den in Not geratenen Nächsten sei ureigenstes christliches Anliegen, wird der lutherische Bischof Michael Chalupka dazu aus dem Festakt zitiert. Chalupka dankte den Notfalseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern, in diesen Momenten der Gottverlassenheit bei den Menschen zu sein, ihre Verzweiflung zu hören und auszuhalten.
Menschen in Extremsituationen brauchten seelsorgerlichen Beistand, genauso brauchen die Seelsorgenden besondere Fähigkeiten und für ihren Einsatz entsprechende Strukturen, so der lutherische Altbischof Herwig Sturm in seiner Botschaft zum Jubiläum. Sturm hatte die Notfallseelsorge vor 20 Jahren massgeblich mitinitiiert.
Der Bielefelder Professor für Diakoniewissenschaften Thomas Zippert stellte die Frage, von welchem Trost die Notfallseelsorge lebe und von welchem Gottesbild ihr Tun geprägt sei. Er beschrieb die Notfallseelsorge als einen Beistand, der bleibe, nicht davonlaufe und im Hinsehen die Situation des Leids anerkenne.
Die Notfallseelsorge ist laut Medienmitteilung der lutherischen Kirche in Österreich ein österreichweites Angebot der katholischen und evangelischen Kirche und gilt allen Menschen unabhängig ihrer Religion. Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger kommen dann zum Einsatz, wenn Menschen durch einen Unfall, ein traumatisches Erlebnis oder den plötzlichen Verlust von nahestehenden Menschen in ihrem Leben erschüttert sind. Die Alarmierung erfolgt über Einsatzorganisationen wie Rotes Kreuz, Feuerwehr oder Polizei.