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42 Organisationen appellieren für mehr Schutz von Flüchtlingskindern

Apr 2, 2020 | Archiv, Migration und Flucht

In einem offenen Brief haben die Diakonie Deutschland und 41 weitere Organisationen an die deutsche Bundesregierung appelliert, den Schutz von Kindern und ihren Rechten auf europäischer Ebene voranzutreiben.

Mit Blick auf die im Juli 2020 beginnende EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands und der deutschen Reformpläne des gemeinsamen europäischen Asylsystems (GEAS) fordern sie konkrete Maßnahmen: Kindeswohl vorrangig berücksichtigen, keine Haft und freiheitsbeschränkende Maßnahmen, beschleunigte Familienzusammenführung innerhalb der EU, unverzügliche Verteilung von unbegleiteten Kindern, Schulungen für Grenzbeamtinnen und Grenzbeamte in Kindesschutz, Einführung eines unabhängigen Monitoring-Mechanismus und Maßnahmen zur Rechenschaftspflicht.

Was gerade Kinder derzeit in den Lagern auf den griechischen Inseln und an der Grenze zur Türkei erleben müssten, entspreche in keiner Weise den Werten und Rechten, wie sie in der UN-Kinderrechtskonvention vereinbart seien, wird Diakonie-Präsident Ulrich Lilie in einer Medienmitteilung zitiert. Sie erlebten Gewalt, hätten teilweise monatelang oder über Jahre hinweg keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und Bildung. Man sehe zu, wie eine verlorene Generation traumatisierter junger Menschen heranwachse, weil sich Europa nicht einigen könne, wer wie viel Verantwortung übernehmen wolle. Deutschland müsse sich für seine EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr vornehmen, bei der Fortentwicklung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems die besonderen Bedürfnisse von Flüchtlingskindern in den Blick zu nehmen.