Der Berufsverband Soziale Arbeit Avenir Social begrüsst laut Mitteilung das Bestreben des Bundesrates, den Grundsatz der gewaltfreien Erziehung im Zivilgesetzbuch zu verankern. Insbesondere erachte man die präventive Ausrichtung des Gesetzesentwurfs und die Stärkung erzieherischer Begleitmassnahmen als zentral.
Der Berufsverband bedauert laut Mitteilung jedoch, dass die gewaltfreie Erziehung nicht als veritables Recht des Kindes definiert werde. Ausserdem bestehe die Gefahr, dass die aktuelle sehr allgemeine Formulierung des Gesetzestextes dazu beitrage, bestimmte Formen von Gewalt in der Erziehung unsichtbar zu machen.
Avenir Social bedauert laut Mitteilung, dass die gewaltfreie Erziehung nicht als Recht des Kindes im Zivilgesetzbuch verankert werde. Dadurch würde der Status des Kindes gestärkt, ebenso wie seine Möglichkeiten, sich über Gewaltsituationen, deren Opfer oder Zeuge es ist, zu äussern.
Darüber hinaus weist der Berufsverband auf das Risiko der Normalisierung und Verschleierung bestimmter Formen von Gewalt in der Erziehung im Rahmen des neuen Gesetzes hin, so die Mitteilung weiter. Eine gewaltfreie Erziehung bedeute, dass sie frei von jeglicher Form physischer, psychischer oder sexualisierter Gewalt oder Vernachlässigung sei, einschliesslich der Exponierung gegenüber häuslicher Gewalt.
Dies gelte umso mehr, als die Erfahrung von Fachleuten der Sozialen Arbeit zeige, dass diese Problematik für die breite Öffentlichkeit nicht immer selbstverständlich sei und dies obwohl ihre Folgen für die Entwicklung des Kindes dramatisch seien.
Die Bereitstellung von Unterstützung für die Elternschaft sei unerlässlich, um Gewalt in der Erziehung zu verhindern. Für AvenirSocial bedeute dies, dass das Angebot an Beratung und Begleitung, wie im neuen Gesetz vorgesehen, ausgebaut werden müsse.
Um das Verständnis und die Praxis gewaltfreier Erziehung zu stärken, empfiehlt Avenir Social laut Mitteilung dem Bundesrat zudem, eine nationale Informations- und Sensibilisierungskampagne zur gewaltfreien Erziehung zu koordinieren und die entsprechenden personellen und finanziellen Ressourcen dafür zu sprechen.