Caritas Märkte verzeichnen 2023 noch mehr Nachfrage als im Rekordjahr 2022

12. Jan 2024

Immer mehr Menschen mit geringen finanziellen Mitteln sind in der Schweiz auf Hilfe angewiesen und besuchen die Caritas-Märkte, so Caritas Schweiz in einer Medienmitteilung. Gleichzeitig werde deren Finanzierung zur immer grösseren Herausforderung.

Immer mehr Menschen mit geringen finanziellen Mitteln sind in der Schweiz auf Hilfe angewiesen. Dies zeigen die Jahreszahlen der Caritas-Märkte, wo Personen mit knappem Budget stark ermässigte Lebensmittel einkaufen können: Nach dem Rekordjahr 2022 ist der Umsatz erneut um rund elf Prozent gestiegen, auf insgesamt 17,8 Millionen Franken, so Caritas Schweiz in einer Mitteilung.

In den Caritas-Märkten seien 2023 an sämtlichen Standorten mehr Kundinnen und Kunden ein- und ausgegangen als noch im Jahr zuvor. Die 22 Läden in der Deutsch- und Westschweiz haben demnach 3ʼ600 Verkäufe pro Tag verzeichnet. Insgesamt seien es 1,1 Millionen Kundenbewegungen, rund 50ʼ000 mehr als noch 2022, das bereits ein Rekordjahr gewesen sei.

Der Hauptgrund für die weiter steigende Nachfrage sei die Inflation. Teurer geworden seien sowohl Mieten, Krankenkassen und der ÖV als auch viele Lebensmittel und Produkte des alltäglichen Bedarfs. Am stärksten zugelegt hätteen Grundnahrungsmittel, auf die man nicht verzichten könne. So sei beispielsweise der Preis des günstigsten Olivenöls im regulären Supermarkt innerhalb eines Jahres von 4.70 Franken auf 9.20 Franken pro Liter gestiegen.

Personen, die zu wenig Geld zum Leben hätten, spürten die Teuerung am stärksten, so die Mitteilung. Als Folge kauften armutsbetroffene und armutsgefährdete Menschen häufig Produkte, die primär sättigen. Eine angemessene, würdevolle Ernährung, die den individuellen Bedürfnissen entspreche, sei jedoch ein Grundrecht und dürfe kein Luxus sein, so die Mitteilung.

Die Teuerung treffe allerdings auch den Caritas-Markt, so die Mitteilung weiter. Im vergangenen Jahr konnten die Preiserhöhungen demnach noch aufgefangen werden und mussten nicht vollumfänglich an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden. Dies dank den Produktspenden durch Lieferanten und der Unterstützung von Stiftungen. Um das Sortiment auch in Zukunft ermässigt anbieten zu können, sei der Caritas-Markt weiterhin auf grosszügige Unterstützung angewiesen.